Monatsarchiv für September 2020

Blüthenreicher sein

Donnerstag, den 10. September 2020

Anfang 2010 hatte ich auf der Seite Kritische Ausgabe plus ein Rätsel gestellt, das bis heute nicht gelöst ist. Man muss den Ursprungsartikel lesen, um den Hintergrund zu haben. In Kürze: Bei einer Séance in England wurde ein 8-zeiliges deutsches Gedicht auf einen Film projiziert, und man wüsste gern, von wem es ist. Justinus Kerner, […]

Armando im Nacken

Mittwoch, den 9. September 2020

Seit Armando Basile wieder zurück ist aus der weiten Welt (er kriegte im März noch einen Rückhol-Flug), habe ich ihn drei Mal getroffen. Er ist in Heitersheim und im Elsass unterwegs, wie immer rastlos, nie ratlos, doch wenn er mich trifft, nimmt er sich Zeit. Von Januar 2020 bis jetzt hat Armando 25.000 Kilometer mit […]

Ono no Komachi

Dienstag, den 8. September 2020

Über Japan wollte ich für heute etwas machen und anschließen an die herrlichen Werke von Utagawa Hiroshige. Vielleicht etwas über Gedichte, in denen Berge vorkommen? Doch dann drängte sich mir der Name Ono no Komachi auf, eine schöne Frau und Poetin aus dem 9. Jahrhundert. Stellen wir die Dame vor. 

Zauberhafte Landschaft

Montag, den 7. September 2020

Die Kaasköppe von der Niederländischen Ostindien-Kompanie wollten nur den Profit. Eine Million Menschen schiffte sich in 200 Jahren nach Indonesien ein, nur ein Drittel überlebte. Es ist eine zauberhafte Landschaft, in der jedoch Fieber und Hitze herrschten. Sir Laurens van der Post erinnerte sich aus seiner Gefangenschaft bei den Japanern von 1945 bis 1948, jeder […]

Balinesenfrauen

Sonntag, den 6. September 2020

Vor einer Woche waren wir zufällig bei Indonesien gelandet, und solch ein Thema macht sich dann selbstständig und bietet sich selber an. Ich entdeckte ein kritisches Gedicht von Theodor Fontane (1818-1889) über die Niederländer auf Bali, doch zuvor muss kurz die Kolonialgeschichte des Staates mit seinen 17.508 Inseln vorgestellt werden. Das liest man auf Wikipedia, […]

Ein Sufi und der Wein

Samstag, den 5. September 2020

Hatte ich nicht einmal über geistige Getränke geschrieben? Ja, vor sechs Jahren Ende April. Seither werden 2000 Liter Bier in mich hineingeflossen sein, aber trinken muss man, und Bier (seit 7000 Jahren verbürgt) ist als Augustiner Hell das manipogo-Benzin. Doch der Wein hat mehr Ansehen als geistiges Getränk, wenngleich weniger Prozente als Schnaps. Wein wird […]

Geben statt nehmen

Freitag, den 4. September 2020

Ist das denkbar: eine Welt ohne Ökonomie, ohne Konsum, ohne Arbeit? Vielleicht muss man das bei Marx nachlesen, im Kapital. Eine Gesellschaft will, dass alle ihre Mitglieder leben können: also Arbeitsteilung und Warentausch, dann soziale Sicherung (oder Nächstenliebe). Einige Indianerstämme Nordamerikas hatten interessante Modelle einer Volkswirtschaft, die auf dem Geben beruhen, schauen wir mal.

Kleingläubige

Donnerstag, den 3. September 2020

Die beliebten kleinen Geschichten zum Nachdenken, die in Kreisen der Kirchen kursieren, sollten wirklich zum Nachdenken verleiten: zum kritischen wohlgemerkt. Es steckt vieles drin, doch vieles ist auch unausgegoren. Der Stadtpfarrer von St. Martin in Staufen schickte meiner Mutter zum Geburtstag eine Geschichte (die kriegen wohl alle betagten Geburtstagskinder), die Gottvertrauen heißt.Sie gibt mir Anlass […]

Sich finden

Mittwoch, den 2. September 2020

Jeden Tag ein neues Thema. Hunderte Themen, und manch eine/r wird sagen: Was hat das mit mir zu tun? Interessiert mich nicht. Klar, manipogo ist meine Gedankenwelt und gibt wieder, was mich beschäftigt; das Thema ist jedoch nicht wichtig und nur Aufhänger; immer geht es um alles: um den Menschen und seine Stellung in der […]

Flugverkehr (104): Mondflug 1928

Dienstag, den 1. September 2020

In Deutschland brach zwischen den beiden großen Kriegen des 20. Jahrhunderts eine Technik-Euphorie aus. Rennfahrer jagten durch die Lande, der Zeppelin befuhr die Lüfte, und man spekulierte über Raketenschiffe. 1927 zeigte die Kino-Wochenschau ein paar Modelle, und das muss Karl Valentin angeregt haben. Er schrieb ein Stück, das er als »technische Bühnenneuheit« bezeichnete. Es hieß […]