Velozipedische Transhumanz

L’Eroica, die legendäre toskanische Radrundfahrt in Gaiole di Chianti mit historischen Rädern, hat dieses Jahr einen Prolog. Heute – fünf Monate vor dem Start am 1. Oktober – fahren Radler von Chiusi hoch nach Montalcino, und mein Freund Romano Puglisi ist einer der »heroischen Führer«.

Die Veranstaltung heißt Transhumanz vor der Eroica (Transumanza verso l’Eroica), und die Transhumanz ist die Wanderweidewirtschaft. Tiere werden in höhere Regionen getrieben, wo sie weiden können. In diesem Fall fahren Radfahrer von der Bahnstation Chiusi Scalo hoch nach Montalcino. Das sind nur 60 Kilometer Entfernung, aber mit 1100 Höhenmetern.

Die Eroica ist mittlerweile eine riesige Veranstaltung. 2009 hat Michael Faiß daran teilgenommen und einen Bericht für cycling4fans geschrieben, den man hier lesen kann. Unten sehen wir den Autor mit seiner Peugeot-Maschine.

Peugeot Power

Treffpunkt für die Römer ist der Bahnhof Termini – der Zug um 6.03 Uhr oder um 7.28, abzustimmen mit den heroischen Führern Romano Puglisi und Tullio Berlenghi, der einmal die Organisation FIAB leitete. Um neun Uhr präzise am Bahnhof geht es los. Übernachtung auf einem Campingplatz in Montalcino, daher sind Schlafsack und Zelt mitzubringen. Die Übernachtung ist für die transhumanten Radler kostenlos. Rückfahrt dann nach Sonntag, wann jeder will.

Rechts Romano Puglisi, links der Autor, vor einigen (acht) Jahren am Meer

Rechts Romano Puglisi, links der Autor, vor einigen (acht) Jahren am Meer

Die Transhumanz ist laut Mitteilung der Veranstalter eine Art, sich auf dem Fahrrad an die Eroica heranzutasten. Das außerordentliche Panorama des Chianti, von Montalcino aus zu sehen, garniert das Treffen. Nach der Abfahrt absolvieren die Fahrer ein Stück im Val di Chiana, klettern dann nach Cetona und Sarteano, zwei »mittelalterlichen Perlen auf den Hügeln des Monte Cetona«.

Die Teilnehmer fahren nach dem Dorf Castiglioncello del Trinoro hinunter durch das verlassene Val d’Orcia, »wo die Zeit stillzustehen scheint«. Sie erreichen San Quirico d’Orcia auf der alten Via Cassia südlich von Siena, und nach der Überwindung anderer Berge befinden sie sich schon vor Montalcino, diesem »großartigen Dorf zu Häupten eines Hügels, das uns wie zu Häupten der Welt vorkommen mag, das Herz des klassischen Chianti«.

 

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