Brutofen

Vom künftigen Brutofen Oberrhein spricht der BUND. In den nächsten 80 Jahren könnten die Durchschnittstemperaturen um 4 Grad Celsius steigen. Die UN-Klimakommsiion warnte Ende Oktober, es sei noch nicht zu spät für eine Umkehr, aber der politische Wille dazu fehle.

Es könnte also um das Jahr 2100 zu der von Medien vorhergesagten Rundum-Katastrophe mit starkem Bevölkerungseinbruch weltweit kommen. Vorher begriff ich auch nicht, warum gerade 2100, aber nun kriegt die Prophezeiung Sinn. Nicht alles muss eintreten, aber es sieht nicht gut aus. Der Mensch (als Gattung und als Einzelwesen) handelt erst, wenn ihm das Wasser bis zum Hals steht. Freiwillig tritt er nicht zurück oder verzichtet auf Komfort. Also bald (in 80 Jahren) brütende Hitze und Palmen vor Helgoland (Foto H. Krämer).

Der Vogel

Wer heute 20 Jahre alt ist, könnte all die zu erwartenden Verwerfungen miterleben.  Kürzlich zeigte eine italienische Umfrage, dass junge Menschen, die um das Jahr 2000 geboren wurden, sich nur zu 14 Prozent für Politik interessieren und dass nur 7 Prozent Religion für wichtig halten. Da wächst eine resignierte, auf sich bezogene Generation heran, was nicht auf Umschwung hoffen lässt.

Die gute Nachricht: Es wird immer weitergehen, noch Jahrtausende. Da gibt es ja die Geschichte um den Schweizer Paul Dienach, der bei einem Nahtoderlebnis 1922 zufälig in den Körper eines Mannes im Jahr 3906 schlüpfte und uns berichtete, was in der Zeit bis dahin geschah. Man muss das nicht glauben, aber auch andere Medien haben sich in weit entfernte Jahre Projizieren können, was heißt: Die Menschheit darf weitermachen.

Innerhalb ihrer langen Geschichte wird die Industrialisierung mit dem nachfolgenden Kollaps nur 250 Jahre umfasst haben (von 1850 bis 2100); das Römische Reich hielt 800 Jahre aus, bis es zertrümmert wurde; auch die Sumerer, die die Keilschrift erfanden und eine hochstehende Kultur besaßen, hielten sich im dritten Jahrtausend vor Christus viele hunderte Jahre.

Das Neue an unserer Zeit ist dieser gottlose, egoistische, umweltfeindliche Materialismus, der auf hohe Produktion, raschen Konsum und intensiver Technik fußt. Erst vor kurzem meldeten die Zeitungen, dass sich derzeit in Deutschland die zwei Tonnen schweren Stadt-Geländewagen wie verrückt verkaufen; das zum Willen, etwas zu ändern. Das UN-Umweltkomitee schreibt deutlich, der Ausstroß von Treibhausgasen sei zu 38 Prozent auf Kauf und Nutzung von Produkten zurückzuführen (die mit großem Energieaufwand produziert werden) und zu 19 Prozent auf den Verkehr. Das ist schon mehr als die Hälfte des Eintrags. Das Gerede von der Energiewende streut nur Sand in die Augen. Unser Konsum, unser Lebensstil zerstört das Klima. Es ist nicht der mangelnde politische Wille, der eine Umkehr vereitelt. Politiker sind brave Delegierte; sie tun, was ihr Auftraggeber will, und dieser – WIR – will in seiner überwiegenden Mehrheit so weitermachen. Wir (die kleine Minderheit) kann das nur registrieren.

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