Nah den Viertausendern

Die hohen Berge machen süchtig. Plötzlich steht man auf 2.900 Metern Meereshöhe, sieht blendendweißen Schnee in der Ferne, da man umringt ist von Viertausendern. Der Himmel ist blau, in der Farbe des Unendlichen, Wolken ziehen vorüber, ein Vogelschrei irgendwo, sonst Stille, und die Stille hinter der Stille, das ist vielleicht Gott, und was wir sehen, denke ich, gleicht vielleicht der anderen Dimension, in der wir einmal erwachen werden; noch bevor wir angefangen haben, die reine Landschaft mit den Ängsten und Projektionen unseres vergangenen Lebens zu füllen. Saas-Almagell war unser Ausgangspunkt: ein exotisch klingender Name, der auch ein Dorf in Tibet bezeichnen könnte. Mit dem Bus hoch zum Markmatt-Stausee, und dann los, um vier Stunden später die Britannia-Hütte auf 3030 Metern zu erreichen. So hoch war ich schon lange nicht mehr. Ich bin ja Rennradfahrer, kein Bergwanderer, und so war es auch meine bislang schwerste und schönste Tour.

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Am Tag vorher hatten wir ein paar Murmeltiere gesehen, die in den Spalten eines Gewirrs von Felstrümmern hausen und nach Meinung von Urs Widmer »zu verschlafen sind, zu ängstlich pfeifen und zu fett sind« (Schweizer Geschichten, Diogenes 1978, S. 115). Sie warnen ihre Artgenossen durch lautes Fiepen, und in den Lüften schreien schrill die Greifvögel; man irrt sich, wenn man denkt, unbemerkt durch diese Einöde schleichen zu können.

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022021Zum Abschluss: ein Schmetterling:

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Und unser Quartier: Hotel Alpenhof, Saas-Almagell, geleitet von Roswitha und Markus Zurbriggen. Danke schön!

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