Der Vardoegr, noch einmal

In dem Beitrag Spuk und Geister im Wallis hörten wir von Geräuschen, die in der Nacht auftauchen und manchmal auf einen bevorstehenden Todesfall ankündigen. Sterbende künden sich, wenn sie Lebenden im Augenblick ihres Ablebens erscheinen. Und dann gibt es den Vardøgr, den ich mal wieder erlebt habe.

Ein Mensch, ein Besucher kündigt sich an, indem man schon vorher seine Schritte hört. Die norwegische Hausfrau wusste früher dann gleich, dass jemand kommen würde. Ich hatte darüber geschrieben, aber das Wort Vardøgr fiel mir nicht ein, also ging ich meine Beiträge zu Jenseits/Psi durch, 238 Stück, aber ich wurde schon bald fündig. Der Beitrag heißt Aussendung von Gedankenformen, erscheinen am 30. Juli 2015. Erstaunlich, dass man nach 1500 Artikeln immer noch weiß, was man einmal behandelt hat.

Anfang September erlebte ich nach 25 Jahren wieder einen geisterhaften Vorläufer. Damals – ich weiß es wie heute, ich habe die Geschichte in einem Notizbuch notiert – war ich in München, und eine Frau kam um die Ecke, die mich stark an eine Bekannte erinnerte, Gerlinde; und zehn Sekunden später kam Gerlinde selbst! Es war eine Art Präkognition, ich ahnte wohl, dass ich Gerlinde treffen würde, aber die Frau, die ihr ähnlich war, war ja keine Halluzination.

Es ist, als wäre die unmittelbare Zukunft auf irgendeine Weise in der Gegenwart schon vorhanden. Denken wir an den Angang: Im Volksglauben achtete man darauf, was einem am Beginn des Tags begegnete; das hatte Bedeutung, das wies darauf hin, wie der Tag verlaufen würde. Ein böses oder gutes Omen! Wir sollten darauf achten.

Jedenfalls saß ich mit meiner Mutter kürzlich in einem Café am Staufener Rathausmarkt, in der Nähe des Brunnens, und wir beobachteten die Passanten. Weit entfernt tauchte eine Frau auf, die mich stark an eine liebe Kollegin erinnerte, Kerstin. Aber ich irrte mich, sie war es nicht. Und wenige Sekunden später kam Kerstin genau dort vorbei, nun war sie es, unverkennbar! Ich rannte hin und begrüßte sie. In Sulzburg beim Flohmarkt hatte ich sie verpasst, sie hatte dort einen Stand gehabt, und jetzt war sie da.

Das war nur ein kleines Erlebnis, aber es zeigt uns wieder einmal, dass das Universum schwer zu durchschauen und geheimnisvoll ist. In Freiburg sah ich am Tag darauf eine Frau, die Bianca ähnelte, aber Bianca tauchte dann nicht auf. Es gibt keine Garantie, aber manchmal glaube ich, dass uns etwas, das wir im Geist mit uns herumgetragen, bewiesen werden soll, damit wir daran glauben. Und das bedeutet auch, dass wir nicht alleine sind, dass wir beobachtet und geführt werden.

 

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