Der Traumkörper

Der Körper spricht eine eigene Sprache. Wenn ein Virus ihn anfällt, wehrt er sich, klar. Aber auch sonst reagiert er auf Einflüsse, oft auch psychischer Art, und nicht immer verstehen wir dann, was seine Symptome uns sagen wollen. Deshalb muss ich mal kurz auf das Konzept des Traumkörpers eingehen, das Arnold Mindell bereits vor fast 50 Jahren vorgelegt hat. 

Mindell zog bei seinen Analysen gern Tröume und Märchen heran. Merkur, der bewegliche, chaotische und kreative Planetengott, ist der Gott der Träume und des Unbewussten — und er ist auch der Gott des Körpers. Was will Merkur? Es geht um Krankheit oder Individuation: Jeder muss seinen eigenen Weg finden, und wenn dieser aufgespürt ist, verschwinden die Symptome oft.

mer3Merkur ist der Geist des Traumkörpers, der »Atman«, der sich periodisch entschließt, sich selbst zu erneuern, indem er in Raum und Zeit eintritt. Das Selbst, das man in der Meditation als die wahre Persönlichkeit entdecken kann, entscheidet sich, ins Leben einzutreten, und sucht sich Schwierigkeiten aus, die es eindämmen. … Die einzige Chane … ist es, einzusehen, dass du selbst verantwortlich bist für diese freiwillige Qual, genannt Leben. … Unter der Oberfläche der Erde erscheint der Geist der Krankheit als Geist und Sinn des Lebens. Dieser Geist bringt Energie hervor, damit Aufgaben bewältigt werden können.

Was nun ist der Traumkörper? Vielleicht ist er mit Psyche am besten beschrieben, also mit der Seele plus eine Art Fahrzeug (oder Auferstehungskörper), der sie trägt. Die Ausbildung der Yogi und Schamanen hätten laut Mindell nur ein Ziel gehabt:

Dieses Ziel besteht in der Vorbereitung eines Traumkörpers, den man in einem späteren Leben bewohnen könnte. Die Beachtung des Traumkörpers ist also eine Vorbereitung auf den Tod und eine lebendige Auseinandersetzung mit der zeitlosen Natur der Persönlichkeit. 

Donohoe_2swDer Traumkörper ist von flüssiger, gasförmiger und rhythmischer Natur, und er stellt eine Feld-Erfahrung her, während der physische Körper ein Objekt mit bestimmtem Gewicht und einer Ausdehnung ist, das man jedoch auch mit dem Feld beschreiben könnte. Einstein sagte, es gebe eigentlich nur Energie, und Materie sei da, wo das Feld besonders dicht sei. Der Traumkörper besitze ebenfalls hohe Intensität iin Raum und Zeit, aber eher unausgedehnte Intensität, und da denken wir an die ätherischen Ufos mit ihrer hohen Schwingungszahl. Materie schwingt langsamer.

Der Traumkörper ist ein feinstofflicher Körper, der unsere Gedankenwelt mitträgt, und vielleicht ist er die Vermittlungsinstanz zwischen Bewusstsein/Unbewusstem und Körper. Medien können ja die Aura sehen und auch Defekte in ihr lokalisieren, und auch die Farbe der Aura hat etwas zu sagen. Ist der Traumkörper der Astralleib, mit dem wir auf Astralreisen unterwegs sein könnten? Schon möglich. Dort denkst du an einen Freund, und schon bist du bei ihm; und er würde dich erkennen, denn du bist wiedererkennbar, nur bestehst du mitsamt deinen Kleidern (auch in der Astralwelt ist man bekleidet) aus einem unermesslich feinen Stoff.

Wir sollten jedenfalls, meint Mindell, über Träume und Empfindungen ihm näherkommen können, und er, der Traumkörper, teilt dem echten Körper mit, was besser für ihn wäre. Lassen wir es dabei.

 

Illustration unten: Mal wieder die berühmte Skotografie von Madge Donohue (1940 gestorben), vielfältig verwendbar!

 

 

 

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