Amys Geschichte

Mitte Oktober hatte Victor Zammit in seinem wöchentlichen Jenseits-Newsletter die Geschichte von Amy Call — als Video ihres Vortrags bei der US-Vereinigung der Nahtodforscher (IANDS). Amy schildert ihr Erlebnis dort so erfrischend, so herzerwärmend-naiv, dass man nicht mehr ausschalten kann, und so habe ich mir die ganze Stunde angeschaut.  

trzecieoko1984Später erst wurde mir klar, dass der Vortrag aus dem Jahr 2014 stammt und sich auf ihr Nahtoderlebnis von 2003 bezieht. Alles kein Problem; Nahtoderfahrungen sind zeitlos, und die Zeugen erinnern sich an sie wie am ersten Tag; und Zammitt macht seine Seite seit 20 Jahren und muss sie eben mit Material füllen. Amys Geschichte lief unter dem Titel Present! (Hier!), und das ist eine Serie mit vielen Erzählungen aus dieser Sparte, so wie Franz Dschulnigg seine Empirische Jenseitsforschung betreibt.

Auch in Deutschland gibt es mehr Angebote mit wahren Geschichten aus der anderen Welt, und in den Staaten noch einmal mehr. Die populären Massenmedien hier halten sich bedeckt. Sie denken, dass der Konsument nichts vom Tod hören will. Das könnte sich aber schnell ändern. Man möchte das heilige Thema vielleicht nicht unbedingt von RTL behandelt wissen; andererseits sind die Episoden so sensationell, dass man sie gar nicht mehr groß aufpeppen muss. Das Leben nach dem Leben ist ohnehin die größte und unbekannteste Sensation der Zeit und aller Zeiten.

murnauer_moos_03Amy war Mitte zwanzig und hatte zwei kleine Kinder, als sie drei Pillen gegen die bipolare Störung einnahm und wegdriftete. Sie glitt mit einem Führer durch eine Art Galerie, und da traf sie eine Frau, die sich das Leben genommen hatte und die sie beschwor, ihrer Mutter doch zu sagen, dass es ihr gut gehe und vieles anderes mehr. Amy kannte weder Frau noch Mutter und war perplex.

Später sah sie unseren Planeten von außen, und darüber lag ein Hauch, der sich langsam öffnete wie ein spirituelles Auge, sodass die Erde wie die Pupille war, und sie sah sie als lebendes, pulsierendes Wesen. Sie erfuhr, wie eine Frau gedacht hatte, die sie wegen einer Tat hasste, und Amy verstand sie so sehr, dass sie sich sagte: Wenn ich nun auch diesen Menschen liebe, wie könnte ich irgendjemanden hassen?

Dann musste sie zurück. Sie hatte sich ihrer Kinder erinnert und war einverstanden. Hinterher wunderte sie sich, wie ernst sich die Menschen doch nehmen, und viele magische Dinge geschahen. Eines Sonntags verspürte sie das Drängen, zum Gottesdienst gehen zu wollen. Sie musste es tun. (Ich denke mir: Da wird tatsächlich jemand auf uns einreden, an uns appellieren, vielleicht sogar ein ganzes Geisterteam.) Dort traf sie eine verzweifelte Frau — eine Mutter, deren Tochter sich das Leben genommen hatte. Sie ließ sich ein Bild des Mädchens zeigen: Ja, das war sie. Und Amy erzählte der Mutter alles und konnte ihr damit helfen. Ist das nicht märchenhaft?

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