Das Orakel

Jetzt geht es also los. Vor meinem Geburtstag im Februar warf ich meine Münzen, um das I-Ging-Orakel zu befragen. Es kam Nr. 49: Go / Die Umwälzung (Die Mauserung). Zu erwarten seien große Veränderungen. Das Bild: »Im See ist Feuer; das Bild der Umwälzung. / So ordnet der Edle die Zeitrechnung / Und macht die Zeiten klar.« Das wollte ich eigentlich nicht; wollte lieber meine Ruhe haben. Was sollte das?   

„In seinem Terminkalender fand sich noch ein Plätzchen für den Launch seines neuen Blogprojekts.“

 

Zwei Stunden vor dem Anbruch meines Geburtstags kam ein Film mit Bruce Willis, der nach bestandenen Abenteuern tatsächlich eine Geburtstagstorte bekommt, auf der steht: »People Can Change.« (Ich habe eine Zeugin dafür.) War ich damit gemeint? Dann starb an diesem 11. Februar Whitney Houston, die ich immer sehr gemocht hatte. An ihrem Geburtstag beginne ich darum meinen Blog, denn sie wollte ein Comeback starten, wollte im August bereit sein; also mache ich mein Comeback. Am Tag ihres Begräbnisses fand ich einen toten weißen Schwan am Rhein. Am Tag darauf, als ich kurz eindämmerte, ergriff eine Hand die meine; ich folgte. 

Ich fragte noch einmal mein Orakel, und es kam mit Nr. 3 heraus, der Anfangsschwierigkeit. Es sei keine Schande, sich helfen zu lassen. »Wenn man den richtigen Gehilfen findet, geht alles gut.« Das Schöne war: Ich musste gar nicht bitten, Helmut bot sich großzügig an und richtete manipogo ein, auch nachdem ich mich von unserer futura9 verabschiedet hatte.  Danke! 

Als Kind war ich der Mani, in Freiburg kam jemand scherzhaft auf den Namen Manipo, aber eigentlich hatte ich meinen Blog manitu nennen wollen. Aber ein deutscher komischer Film hat das Wort auf Jahre hinaus verunglimpft, zudem war die Adresse vergeben: Es war eine Fabrik für einen Schuh. Dann stieß ich auf das Fabelwesen manipogo aus dem Manitoba-See, das seinen Namen in meinem Geburtsjahr erhielt. Bingo! Es wurde erst meine E-Mail-Adresse und steigt nun zu höheren Ehren auf.   

Montag Nachmittag (vor drei Tagen also) wandte ich mich noch einmal an mein bewährtes Orakel, das alles weiß. Ergebnis: 48. Dsing / Der Brunnen. (Das Zeichen vor 49. Go.) »Über dem Holz ist Wasser: das Bild des Brunnens. / so ermuntert der Edle das Volk bei der Arbeit / Und ermahnt es, einander zu helfen.« 

Ziehbrunnen (links) in Marokko (Foto: Giovanna Braghetti)

Eine weitere Deutung klang wunderschön, und ich muss sie ganz zitieren:

»Das ist ein guter Brunnen, der auf seinem Grunde eine Quelle lebendigen Wassers hat. (…) Beim Brunnen kommt alles darauf an, dass das Wasser geschöpft wird. Das beste Wasser ist für die Erfrischung der Menschen nur als Möglichkeit da, solange es nicht gehoben ist. So kommt es auch bei den Führern der Menschheit darauf an, dass man aus ihrer Quelle trinkt, ihre Worte ins Leben überführt.« Das klingt ja wie aus dem Evangelium! Noch dazu erschien die Sonne, die Bäume erglänzten, und mir war, als würde mir Konfuzius selbst huldvoll zulächeln und zu meinem Vorhaben nicken.  

Die Geistige Welt wird manipogo wohl ebenfalls wohlgefällig betrachten. Nun aber will eine Flasche Sekt geöffnet werden. Dazu braucht man keinen Geist. Ich trinke also auf unser Projekt und die Zukunft!  

 

5 Kommentare zu “Das Orakel”

  1. Giovanna

    Hallo Struppi-Manipogo,

    gratuliere zu diesem orakelhaften Start!

    Heute morgen habe ich auch mein Orakel nach deinem Blog gefragt: „Der Nebel wird sich lichten und am Ende des Tunnels glänzt schon das erste Licht.“

    Es kommt also gut.

    Ciao

    der Hai

  2. Regina

    Lieber Manfred,

    siehst du, es ist die Reinheit einer Wahrheit, von der man vorher nur einen flüchtigen Schimmer erhascht hatte. Viel Glueck und alles Gute !!

    Viele Gruesse aus dem Wlan-defekten Daenemark

    Regina und Winnie

  3. Stefan

    Willkommen, manipogo, in der Welt der Weblogs! Ich hoffe, ich werde hier irgendwann auch erfahren können, wie ich mir selbst so ein Orakel basteln kann, das ich dann von Zeit zu Zeit befragen kann. Ich harre gespannt der Dinge, die da kommen – mit und ohne Ansage.

    Erst gestern las ich diesen Satz: „Nicht für das Beginnen wirst du belohnt, sondern einzig und allein für das Durchhalten!“ – In diesem Sinne: gutes Gelingen!

  4. Rolf Hannes

    Lieber Manfred,

    wünsch Dir viel Freude zum Start Deines Portals. Nach allem, was ich da oben gelesen habe, kann sie nicht ausbleiben.

    Salute Rolf

  5. Christine

    Willkommen, Manipogo, in der (web)Welt! Wünsche dir viele Fans, Leser und sonstige Ordensangehörige!

    Bin gespannt auf weitere Orakel und auch ganz viel Anderes. Was für Münzen brauchst du beim Orakeln?

    Mit farblichen Gedanken wünsch ich dir alles Gute.
    Christine