20 Minuten

Im Zammit-Newsletter, der jeden Freitag kommt, gab es Anfang Februar ein Interview mit dem US-Kardiologen Lloyd Rudy, der über einen Fall auf dem eigenen OP-Tisch berichtete. Das Interview ist vom Juli 2017, also noch nicht besonders alt. Es geht um einen Mann, der vom Team aufgegeben werden musste. Es war nichts mehr zu machen. Die Operateure und ihre Helfer verließen betrübt den Schauplatz.

Die Anästhesistin, erzählte Rudy in dem Interview bei einer Konferenz, ging erst einmal ein Sandwich essen. Die Maschinen wurden abgeschaltet. Es gab bei dem Patienten weder Herzschlag noch Blutdruck mehr, auch wenn immer noch Papier ausgestoßen wurde, das sich auf dem Boden ansammelte und beharrlich die Nulllinie zeigte. Nur ein Sender im Herz war verblieben. Die Assistenten zogen sich aus, die Reinigungskräftze standen schon bereit, und Doktor Rudy und sein Mit-Operateur kamen zurück und blieben am Eingang stehen, verschränkten die Arme und überlegten, was sie noch tun hätten können.

So vergingen zwanzig, vielleicht fünfundzwanzig Minuten. Mit einem Male regte sich etwas: Ein leichter elektrischer Impuls wurde aufgezeichnet. Rudy sagte: »Wir kennen das. Das sind letzte Zuckungen nach dem Tod.« Aber nein! Die Ausschläge mehrten sich, der Herzschlag nahm auf 30 bis 40 Schläge pro Minute zu, der Blutdruck baute sich auf, das Herz schlug wieder. Da rief der Chirurg: »Alle wieder reinkommen, alle an Deck!« Hektisch wurde gearbeitet, und der Herzschlag normalisierte sich.

Er habe hinterher noch viele Male mit dem Mann gesprochen, der sich gut erholte und ohne neurologische Ausfälle blieb. Der Patient erzählte, oben im Saal  herumgeschwebt zu sein, die Anästhesistin draußen gesehen zu haben und die Kardiologen, wie sie so ratlos dastanden. Lloyd Rudy präsentierte den Fall vielen seiner Kollegen, und einige unter ihnen hatten ähnliche Fälle zu berichten.

Gegen Ende des Interviews kam dem Chirurgen eine weitere Geschichte in den Sinn (sie wurde in Viel Licht bereits wiedergegeben; bei Zammits gibt es allmählich Wiederholungen, und bei manipogo auch). Ein junger Mann auf dem Operationstisch habe nicht mehr zu bluten aufgehört; es sei mit keinem Mittel gelungen, die Blutung zu stoppen. »Und dann«, erinnerte sich Rudy, »war plötzlich jemand im Raum. Da war eine Präsenz, und der Anästhesist spürte es auch. Kein Zweifel. Und plötzlich … hörte die Blutung auf.« Wie er sich das erkläre? fragte der Interviewer. Da lächelte der Arzt weise und sprach von Gott und Buddha und dass es eben Dinge gebe …

 

Ähnliche Artikel:
Jenseits der Chirurgie
Unsichtbare Heilung (1)
Unsichtbare Heilung (2)
Unsichtbare Heilung (3)
Unsichtbare Heilung (4)
Viel Licht

 

Die Kommentarfunktion ist derzeit geschlossen.