Diana

Eine Göttin für jeden Tag schlug uns Luisa Francia mit ihrem gleichnamigen Buch 1996 vor, und da wir Anfang Mai haben, schaute ich mich da um — und entschied mich für den sechsten Mai, für den sie Diana ausgesucht hat. Am 3. Mai präsentierte sie uns Aurora, die geflügelte Göttin der Morgenröte, die sich junge Liebhaber schnappt und sich mit ihnen vergnügt; am 8. erwartet uns Aphrodite, die Frauen zu Liebe verhalf —und dann schreibt Fau Francia in Klammern: und das tut sie wohl immer noch.   

Also Diana, da ich selber eher dem Mond zugehörig bin, und ich trage immer ein von Indianern gefertigtes Mondamulett am Hals. Luisa Francia, deren Buch ich bereits erwähnte, schreibt:

artemis-paris Diana ist die Gebieterin der Tiere und die Schutzgöttin der freien Frauen. Sie regiert in der Nacht. Sie ist auch eine Mondgöttin. Oftmals wird Diana als Lehrerin der Hexen beschrieben, weil die Nacht ihre Zeit ist und der Wald ihr Revier. Sie wacht auch über die freie Liebe zwischen Frauen und beschützt Frauen, die nur sich selbst gehören wollen. So mächtig war Diana noch während der Inquisitionszeit, dass fast alle Attribute Dianas auf Maria übergingen: die DSCN0613Mondsichel, der Pfeil, der Sternenmantel, sogar der Name Himmelskönigin. Im Grunde wird der Diana-Kult ununterbrochen bis heute gepflegt und gefeiert, denn auch die »Neuen Hexen«, die weisen Frauen von heute, beziehen sich in ihren Ritualen auf Diana. 

Was machen die neuen Hexen, als die sich Luisa Francia bezeichnet hat, heute, 25 Jahre später? Gibt es sie noch? Diana ist übrigens der Name, den die griechische Göttin Artemis von den Römern bekam. Die Artemis finden wir am 1. November:

Die jungfräuliche Mond- und Jagdgöttin durchstreift mit ihren Freundinnen die Wälder, tötet jeden Mann, der ihr begegnet, schützt ihre Tiere und steht ihnen bei Geburten bei. Sie ist die Göttin der Amazonen. Sie symbolisiert den Zyklus des Mondes und der Frau, mit ihr lernen Frauen das Absinken und Wiederauftauchen der eigenen Kraft zu spüren und anzunehmen. Sie weckt die Lust auf Liebe zwischen Frauen. Sie ist Baum, Bärin und Mond zugleich. In einer anderen Form ist sie die Königin aller Nymphen, die Göttin des Wassers und der Menstruation. Das Kraut Artemisia heißt auh Machtwurz, denn mit diesem Kraut und der Kraft der Göttin regeln Frauen ihre Menstruation und ungewünschte Schwangerschaften. Ihr Haupttempel steht in Ephesus, wo der vielbrüstigen Artemis/Diana eine Statue errichtet wurde. Artemis‘ Feste werden an Vollmond gefeiert.

 

Illustrationen: oben eine Artemis-Statue aus dem Louvre, unten rechts in Versailles. Nicht von mir; Dank der unbekannten Fotografin. Das Mittelbild zeigt Maria vor dem Dom von Einsiedeln, Kanton Schwyz.

 

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