Flugverkehr (119): Im Flug erwischt

Dieses Foto aus Frankfurt, das ich aus unserer damilgen Wohnung bei Sonnenuntergang gemacht hatte, ging mir nicht aus dem Sinn. Da gab es zwei andere mit Vögeln: Zürich und Lindau. Die bilde ich nun ab und mache mir schlaue Gedanken dazu.

Ganz oben am Bildrand fliegt er. Wir wohnten damals im Westend, 5. Stock

Ganz oben am Bildrand fliegt er. Wir wohnten damals im Frankfurter Westend, 5. Stock

Auch hier bei abnehmenden Licht. Blick die Limmat entlang zum Zürisee hin

Auch hier bei abnehmenden Licht. Blick die Limmat entlang zum Zürisee hin

Mein Lieblingsbild aus Lindau im Bodensee. Mit Vogel

Mein Lieblingsbild aus Lindau im Bodensee. Mit Vogel

 

Der Vogel trägt Bewegung in das Bild. Er transportiert vielleicht eine Botschaft von links nach rechts oder rechts nach links; oder er trägt  Gräser, wie die Schwalbe in Montales Gedicht Lindau, über die es heißt Sie will nicht, dass das Leben ihr vergeht. Ein Wesen, sterblich und in Bewegung, bringt neue Bedeutung in die stumme Szenerie aus Stein und Natur.

Bei Radrennen fand ich die Minute nach dem Start schön, wenn die Fahrer und ihre Rücken verschwanden. Sie fuhren unbekannten Abenteuern entgegen; und wenn du vor dem Ziel wartest, und einer trifft ein (wie damals, 1991, Fignon mit zwei Minuten Vorsprung vor dem Hauptfeld), und was mag er hinter sich haben! Wir jubeln nur, wir wissen es nicht.

Jeder Mensch, den wir treffen, hat eine Geschichte hinter sich und trägt sie innen drin, und wir kennen sie nicht. Das Leben ist ein Abenteuer; wir sind immer unterwegs, und die eiligen Vögel auf den Bildern, im Flug erwischt und eingefroren, geben uns eine Ahnung davon.

 

 

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