Adieu, Luci!

Abschied von Lucius Werthmüller, war die Überschrift einer Mail. Vielleicht hatte er sich vom Psi-Verein zurückgezogen; aber man weiß, was diese Formulierung heißt, ich wollte es nicht wahrhaben, doch es stimmt: Luci ist von uns gegangen, noch nicht 63 Jahre alt. Einmal im Jahr fuhr ich zu ihm, er kam herunter, lebende Energie und Lebensfreude, warmherzig und einfach erfrischend. Sein Tod erwischt einen kalt. 

Das schrieb der Basler Psi-Verein:

In tiefer Trauer und geschockt möchten wir, Sabin, Till, Pablo, Robin, Therese und der Vorstand des Basler Psi-Vereins Dich über folgendes informieren:
 
Freitag Morgen ist Luci völlig unerwartet gestorben. Die Todesursache ist unbekannt. Luci war noch bis am letzten Samstag topfit und freute sich auf den Frühling – bis zum letzten Moment war er voller Tatendrang.
 
luci-editorial.jpg.600x600_q100Luci hat alles in seinem Leben voller Energie und Leidenschaft gemacht – in seiner Jugendzeit in alternativen Kreisen und zum Schluss vor allem im Umgang mit den Enkelkindern. Seine Arbeit sah er nicht als Bürde; sie war seine Leidenschaft, welcher er sich bisweilen komplett hingab. Seine Denkweise und sein Auftreten waren einmalig und haben unser aller Leben bereichert. Er hinterlässt eine Lücke, von welcher wir uns noch nicht vorstellen können, wie wir diese ausfüllen können; dennoch sind wir froh um jeden Moment, den wir mit ihm verbringen konnten.
 
In seinen letzten Wochen verbrachte er oft ganze Tage in unserem Garten im Wasserschutzgebiet der Langen Erlen. Zudem hat er während diesem Winter viel Zeit mit dem Ordnen der Unterlagen zur Geschichte seiner Herkunftsfamilie verbracht. Sein Grossvater mütterlicherseits war Ingenieur der Andenbahn und Bagdadbahn. Mit seiner Frau lebte er an verschiedenen Orten in Syrien, unter anderem in Aleppo. Als Lucis Grossmutter schwanger mit Lucis Mutter wurde, starb ihr Mann an der Grippe und sie reiste allein in unruhigen Zeiten nach Europa zurück.
 
Die Liebe zu den Büchern hat Luci von seinem Vater – Hans Werthmüller –, der eine renommierte Buchhandlung am Spalenberg in Basel betrieb, geerbt. Heidi Werthmüller war, wie ihr Mann, sehr naturverbunden. Sie hat ihrem Sohn die Liebe zur Natur und zum Gärtnern vorgelebt; auch war sie eine gute Kommunikatorin, ein weiterer Zug, den Luci von ihr übernommen hat.
 
Luci hinterlässt Sabin, seine Partnerin seit 43 Jahren, und seine drei Söhne: Till, Pablo und Robin. Zu seiner grossen Freude war er auch glücklicher Grossvater von fünf wunderbaren Enkeln. (…)

Werde ich also nie mehr zu seinem Antiquariat fahren. Ich kenne ihn ja seit den Basler Psi-Tagen 1991, das ist 30 Jahre her. Ich habe ihn auch oft in meinem Blog erwähnt, und diese Beiträge setze ich hin. Lucius hat 50 Séancen miterlebt, und Albert Hofmann (über ihn schrieb Luci Albert Hofmann und sein LSD, mit Dieter Hagenbach) ließ ihm auf einer Schrift mitteilen:

Lucius schau diese wundervolle Natur, Sie lebt. Ich lebe Albert

Er hatte ja viele Freunde, aber ich bin sicher, dass er mir auch einen Gedanken schenkt und sich eines Tages in einen meiner Träume einschleicht, um mir zu sagen, dass auch er lebt. Mach’s gut!

 

Beiträge mit und über Lucius Werthmüller:
Dona Edelarzil
Ernst Senkowski
Donatus Rüetschi
Hinein ins neue Zeitalter!
Eine legendäre Fahrradfahrt
Gordon Smith, Medium

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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