Lass es dir gut gehen, Geist

Werner Schiebeler war in den 1970-er und 1980-er Jahren an einem Geisterrettungsteam in Ravensburg beteiligt. Es war eine kleine Gruppe von christlich orientierten Menschen, die sich einmal im Monat traf, um seelisch desorientierten Verstorbenen zu helfen. Schiebeler dokumentierte die Sitzungen, doch kein Verlag wollte die Protokolle haben. Also veröffentlichte er Jenseitserlebnisse Verstorbener selbst. Dem Buch entnahm ich den folgenden Fall.

Auch in Schiebelers Kreis benützten die Verstorbenen den Körper des Mediums, in Ravensburg denjenigen von Frau A. — Schiebeler schreibt:

Um 20.58 Uhr ist in Frau A. ein Geistwesen. Schie. spricht es an. »Wir begrüßen dich. Gott zum Gruß! Kannst du uns schon hören?«“ Der Geist seufzt und sagt, es sei so dunkel. Er stöhnt und sagt, ihm sei schlecht. »Lasst mich doch in Ruhe. … Keine Ruhe ist mir vergönnt.« Der Geist mit Namen Klaus meint, er liege im Krankenhaus. Geist: »Ich bin doch nur hinausgegangen, weil ich noch Holz holen wollte. Und sie sagten, ich sollte drinbleiben, es wäre heute sehr glatt draußen. … Ich muss irgendwo hinten aufgeschlagen sein. Ich weiß es nicht mehr. Auf einmal war alles dunkel.«

Schiebeler ist cool: »Nun bist du in der Zwischenzeit beerdigt.« Klaus zweifelt. Schiebeler setzt nach: »Aber Klaus, du bist nicht in ein Pflegeheim gekommen. Du bist gestorben. Du bist beerdigt.« Nach langem Hin und Her erfährt man, dass Klaus 74 Jahre alt war, Tischler, und im Allgäu lebte.  Geist Klaus: »Wenn ich tot bin und meine Frau ja auch, müsste ich sie doch eigentlich treffen.« Frau F. hilft: »Ich meine es ja so gut. Ich helfe dir. Ich bete für dich, und ich schicke dir Licht und Liebe.« Schiebeler spricht dann ein Gebet und hofft, dass der Geist einstimmt. Geist Klaus ist verwirrt: »Ich höre im Hintergrund Musik und eine Stimme, die betet. Und die Stimme klingt wie die Stimme meiner Frau. Kann das sein, dass die mich hier abholt? Kann das sein?« Schiebeler drängt Klaus, seine Frau zu fragen, ob sie Gott diene und ob Jesus Christus ihr Herr sei.

Manchmal, erklärt uns Werner Schiebeler, träten Vertreter der bösen Seite in der Verkleidung der Angehörigen auf, und man müsse sichergehen, dass es sich tatsächlich um die Frau Annemarie handle. Doch viel Einfluss hat die dunkle Seite nicht. Es wäre aber möglich, dass in manchen Fällen, wie es der Amerikaner Robert Monroe berichtet hat, Geisthelfer (Deliverers oder Retrievers, wie die englischen Ausdrücke heißen) bei der Hilfe hinüber Angehörige mimen, um das Sterben zu erleichtern. Wie das genau geht, wissen wir nicht, und das bedeutet auch nicht, dass in allen Fällen die »Abholer« des Sterbenden Schauspieler sind. Jeder soll empfangen werden. Jemand muss dasein.

Geist Klaus, erleichtert: »Und jetzt, ja jetzt? Jetzt kehre ich zu einem neuen Leben zurück. Ich danke euch.« Schie.: »Lass es dir gut gehen. Gott behüte dich.« (21.46 Uhr.) Nach 50 Minuten des anstrengenden Ringens um diese Seele zieht Klaus von dannen.

Der Kontrollgeist Stanislaus erläutert kurz darauf durch den Mund von Frau A.:

Vielleicht wundert es euch, dass wir heute jemanden gebracht haben, der noch nicht so sehr lange gestorben ist, aber wie es manchmal auch bei uns zugeht, es ist wirklich so, dass seine Frau, die Frau des Verstorbenen, uns gefunden hat und um Hilfe gebeten hat. Und sie hat so inständig gebeten, ihm zu helfen, dass wir wirklich dank ihrer Kraft und dank eurer Kraft das heute bewerkstelligen konnten. Er hat eine sehr starke Frau, und gemeinsam mit ihr weden sie nun anderen Verstorbenen helfen können, die sich ebenso im Dunkeln befinden und nicht wissen, was mit ihnen geschehen ist. So gewinnen wir immer neue Helfer dazu. Wir danken euch sehr. … Gott zum Gruß“ (21.53 Uhr.)

 

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