Heilbringende Wellen

Taniguchi Masaharu (Nachname zuerst; 1893-1985) verkaufte von einem Buch Leben aus dem Geiste (1964) in Japan acht Millionen Exemplare. Er vertrat die Bewegung Seicho-No-Ie, die dem Geist absolute Priorität einräumte und das Einssein mit Gott predigte. Der Autor spricht von erstaunlichen Heilungen durch den Willen und den Glauben — es ist der Placebo-Effekt, bewusst hervorgerufen.

Man liest spirituelle Schriften wie das Leben aus dem Geiste von Taniguchi Masaharum gern, weil sie einen erheben und erbauen. Eine Heilung erinnert den Autor an den Hauptmann von Kaparnaum, der einen todkranken Diener hatte. Er schickt einen anderen Diener zu Jesus Christus und erklärt dies so:

Herr, ich bin nicht würdig, dass du eingehst unter mein Dach, aber spricht nur ein Wort, so wird meine Seele (sprich: mein Diener) gesund!

Taniguchi erläutert nun:

In diesem Falle hat Christus den Kranken weder gesehen noch ihm die Hand aufgelegt. Sein Wunsch, dass er heil sei, ensprang der Kraft der Liebe. Und da der Wille Gotttes Liebe ist, entsprach der Wunsch dem göttlichen Willen, und die heilbringenden Wellen göttlicher Kraft erfüllten den Kranken und ließen ihn gesunden.
Diese Kraftwellen mögen dem geistigen Auge als Schutzengel personifiziert erscheinen, und wenn das Vertrauen hierauf gerichtet ist, wird der Schutzengel die Heilung bringen — nicht als geflügeltes Wesen, sondern als Objektivierung eines Strahls heilbringender göttlicher Licht- und Liebeskraft.

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Die obenstehende Abbildung ist ein Foto von mir, mit der alten Pentax gemacht im Jahr 2000 in der historischen Apotheke Santa Maria della Scala zu Rom. Das ist so ein Foto, das man mit offenem Mund anschaut, denn das hatte ich nicht erwartet: einen Lichtstrahl in seiner Bewegung festgehalten zu haben. Taniguchi spricht von Kraftwellen, aber auch vom Strahl der Lichtkraft … und wir wissen ja, dass Licht teils Wellen-, teils Teilchencharakter aufweist, je nachdem. Licht ist Energie, und Energie ist die Grundkraft des Universums; sie heilt auch.Die lateinische Inschrift oben passt auch gut zum Thema. Sie heißt: »Nicht Kräuter, nicht Gebräu heilen euch, sondern das Wort eures Herrn; es heilt alles.«

Hören wir noch einmal Taniguchi mit einer besonders schönen Stelle im Buch:

Im Grunde unseres Seins sind wir mit allen Wesen in ständigem Einklang und eins, so dass kein Platz ist für Neid und Hass, Eifersucht und Ärger. Diese Übel können nur entstehen, weil viele Menschen für die Tatsache blind sind, dass »alle Wesen im Innersten verwandt und eins sind« und aus dem Geiste der Harmonie und Liebe leben. Alle Missgefühle entspringen aus der Nichterkenntnis des wirklichen Charakters des Lebens. Und diese Missgefühle spiegeln und kristallisieren sich im Körper als Missstände. Sie beeinflussen die chemische Zusammensetzung des Blutes, die Arbeit der Nerven, Drüsen und Organe und den Zustand des Körpers.
Wo die Wahrheit aufstrahlt, dass wir alle eins sind, wird die Liebe geboren. Um Missstände im Körper wie im Leben, die aus Nichterkenntnis und falscher Lebenshaltung entspringen, zu überwinden, bedarf es der Liebe in Gedanke, Wort und Tat.
Ein Weg ist der, den Kranken dazu zu bringen, ein anderes Wesen, eine Sache oder Aufgabe aus dem Grunde seines Herzens zu lieben und sich ihm ganz hinzugeben. Wenn er sich mit seiner ganzen Hingabe einem Werke widmet, werden die Missgefühle, die sein Blut vergiften und die Zellen, Nerven und Organe seines Körpers in ihrer Arbeit hemmten und störten, verschwinden, so dass sich sein Befinden bessert und Krankheiten dem Gesundsein weichen.

 

 

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