Der Engel-Modus

O’Driscoll hat, wie wir gestern hörten, seinen Empathie-Trip selbst auf sich genommen und ihn heroisch durchgezogen. Doch es gibt Menschen, die sind auf natürliche Weise mitfühlend — und so sehr, dass sie darunter leiden. Wer im sozialen Sektor arbeitet, weiß, wann die Zeit gekommen ist, sich abzugrenzen: Wenn Gedanken an die Anvertrauten einen auch in die Freizeit hinein verfolgen. Die US-amerikanische Heilerin Elene hat in ihrem Blog Elene Explores darüber geschrieben.

Am 6. Dezember war das. Der Beitrag hieß »Engel-Modus« und Insekten-Besucher. Sie schrieb:

Vor ein paar Wochen erzählte mir eine Patientin, wie rasch sie sich den Kummer anderer Leute zum eigenen macht. Sie lebt mit jemandem zusammen, der mit Ängsten und Depressionen zu kämpfen hat und dessen Kämpfe sich erheblich zu ihren Problemen 024addieren. Mir sind die Schwierigkeiten nicht unbekannt, die es mit sich bringt, wenn man ein natürlicher »Empath« ist. Ich habe nie eine Methode gefunden, mich völlig abzuschirmen, aber ich habe ein paar Tricks gelernt, die mir helfen.

Ich glaube, ich habe euch einmal vom »Engel-Modus« erzählt, einem 2009 aufgetretenen Phänomen, als ich völlig in eine Mitleids-Geschichte stürzte und nicht wollte, dass sich das wiederhole. Während ich mit einer Patientin Energiearbeit betrieb, sah ich plötzlich, wie ich mich in einen Engel mit großen flauschigen weißen Flügeln verwandelte. Ernsthaft. Das klingt nun so, als wäre ich vom Größenwahn gepackt worden, doch geschah es ohne mein Zutun, und es war eine ganz schöne Überraschung. Das Bild war lebhaft und hielt sich, und ich fühlte mich größer und stärker, dazu in der Lage, mich gelassen über alles zu erheben, was im Augenblick auf mich zukommen würde.

Es zeigte sich, dass ich das Engelbild immer dann aktivieren konnte, wenn ich es brauchte, und über Monate hinweg gebrauchte ich diese Methode jedes Mal, wenn ich jemanden behandelte, bis ich mir nicht mehr so vewrwundbar vorkam und langsam damit aufhörte. Am witzigsten war, dass eine Reihe von Patienten erwähnte, mich als Engel wahrgenommen zu haben. Ich hatte zu niemandem davon gesprochen, was ich versuchte.

Die Vorstellungskraft des Menschen ist groß, und Elene verfügt zudem über Verbindungen zur Geistigen Welt, die ihr eben von Zeit service-pnp-gsc-5a28000-5a28400-5a28412rzu Zeit hilft. Elene ermutigte eine ihrer Patienten, den Engel-Modus zu versuchen — und sah Flügel auftauchen, jedoch die durchsichtigen einer Libelle. Die Frau liebte in der Tat Libellen, und als sich über ihre Körperrückseite das Bild einer Libelle zu legen begann, empfand sie keine Angst. Sie erinnerte sich an ihre Kindheit und meinte, sie sei manchmal von Riesenheuschrecken entführt worden, die mit ihrem Körper experimentierten; das sei mehr als ein Traum gewesen. Elene dachte an die rätselhafte Geschichten von »Ufo-Abductions«: Zeugen meinten, besucht und entführt worden zu sein von Außerirdischen, die sie sodann in ihrem Raumschiff untersuchten. Vieles ist da ungeklärt. (Rechts: ein Foto von Samuel H. Gottscho, 1875-1971, Dank an die Library of Congress)

Elene schreibt noch:

Ich habe begonnen, mich zu fragen, ob wir künstlerische Darstellungen von Engeln und Menschen mit Flügeln herstellen, weil wir uns unserer unsichtbaren Flügel bewusst sind, genau so, wie wir die wahrnehmbare Ausstrahlung einer beeindruckenden Persönlichkeit mit einem Heiligenschein bezeichneten. Ich habe nie herausbekommen, was Engel wirklich sind, obgleich mir Wesen begegnet sind, die als Engel vorgestellt wurden oder so wirkten, als seien sie welche.  

 

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