Neue Anrufungen

Zu Maria Himmelfahrt 2018 hatte ich einmal Anrufungen von Paramahansa Yogananda verbreitet, gerichtet an die »Göttliche Mutter«. Jetzt, im Marienmonat Mai, können ein paar andere folgen. Der Meister spricht das ewige Feuer an, die kosmische Vibratiion und oft auch die kosmische Mutter, und das gibt einem eine neue Perspektive; Gott ist Energie und keine Person (und auf jeden Fall nicht männlich). 

Göttliche Mutter, du sagst uns immer im stillen: Lange Zeit bist du im Kokon missverständlicher Überzeugungen verblieben. Spring schnell heraus, bevor der Schacherer kommt, der Tod genannt wird … Spring heraus aus dem gemütlichen Kokon des Irrtums, wandle dich selbst zu einem strahlenden Schmetterling der Ewigkeit.

O Kosmische Mutter! Lehre mich, das Geschenk deiner Liebe richtig anzuwenden, damit meine Zuneigung sich unendlich ausbreitet, geleitet durch mein Herz. Hilf mir, die begrenzenden Mauern meiner familiärer Bindungen zu überwinden und im weitläufigen und umfassenden Reich der Freundschaft und des selbstlosen Dienstes an der ganzen Menschheit zu leben. (…) Inspiriere mich, dass ich in die Unendlichkeiten der göttlichen Liebe eintrete. O Universeller Geist, ich möchte die belebten und die scheinbar unbelebten Formen der Schöpfung umarmen und an mich drücken.

Göttliche Mutter, bring mir bei, wie ich mit Freude und Zufriedenheit leben kann, damit ich meine irdischen Pflichten ebenso genießen kann wie die unzählbaren Schönheiten der Schöpfung. Hilf mir, meine Gefühle zu bändigen und deine herrliche Welt der Natürlichkeit zu beobachten und zu schätzen.

Göttliche Mutter, sei Du der einzige Ruf in unseren Herzen, der alle unsere Düsternisse vertreibt. Mit unseren Tränen der Liebe zu Dir reinigen wir uns und befreien uns von unserer Anhänglichkeit an materiellen Besitz. Mit den Glück unserer Vereinigung mit Dir werden unsere Traurigkeiten für immer ausgelöscht.

Ein Scherenschnitt, hat meine Mutter als junges Mädchen gemacht

Ein Scherenschnitt, hat meine Mutter als junges Mädchen gemacht

 

Gegen Ende des Buches, das erst 1962 erschien, blickt der Autor auf sein Leben zurück und scheint für den Abschied bereit zu sein (der am 7. März 1952 geschah); es klingt auch ziemlich erotisch und sehnsuchtsvoll. Yogananda war jedenfalls überzeugt, bald wieder zurückuzukommen:

Ich liebe die Göttliche Mutter, sie liebt mich: Wenn ich forrtgehe, bevor ich diese Mission beendet habe, mit der sie mich auf der Bühne der Zeit beauftragt hat, dann bleibt die Rolle zurück, die ich nach den kosmischen Wünschen der Mutter spielen sollte.

Nach diesem Drama des Lebens werde ich lachen und weinen, glücklich und zufrieden sein, weil ich die Erwartungen erfüllt habe, aber auch geängstigt durch die zerstörten Hoffnungen. Doch wenn ich das Papier aufgefüllt haben werde, das mir zugeteilt war, auch wenn  es schwierig und ernst war, werde ich meinen Abschied mit einem Lachen und Fröhlichkeit im Herzen vollziehen.

Eine Zeitlang werde ich mich an der mich willkommnen heißenden Brust der Mutter ausruhen und werde ein weiteres Mal zur Erde zurückkehren, nicht um verflossene Wünsche mir zu erfüllen, was im Garten der Enttäuschungen auch nebensächlich wäre, sondern um dem süßen und milden Mandat der Göttlichen Mutter zu folgen.  

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