TestpilotInnen (8): John J. Davis, Fremdenführer

Der Vortrag von John J. Davis, der uns durchs Paradies führt, ist erst Ende 2021 bei Youtube eingestellt worden, also recht neu. Was er erzählt, ist nicht ganz so neu, doch einige Details bleiben hängen. Wird es so sein? Bei einigen Quellen aus den vergangenen 150 Jahren klingt es auch so. Lassen wir uns überraschen. 

John J. Davis ist ein humorvoller Amerikaner Anfang 40 und schilderte, er habe seine Todeserfahrung vor 20 Jahren gemacht. Er sei auf dem Moped von einem Eichhörnchen auf der Straße überrascht worden, riss den Lenker herum und prallte an einen Baum. Die Sehnen in seiner linken Hand mussten zusammengeflickt werden, Davis entschied sich für eine Vollnarkose, war aber gegen irgendetwas allergisch, verlor das Bewusstsein, starb und flog zur anderen Seite hinüber, in die Geistige Welt, ohne Tunnel und sonstwas. Plötzlich war er dort, und sein Geistführer gab ihm eine Führung, die John J. Davis später vor Publikum wiederholte.

service-pnp-highsm-46800-46888_150pxSein Urteil: überirdisch schön. Das Gras sei irgendwie lebendig gewesen und von einem sstten Grün, wie wir es nicht kennten. Erst machte ihn sein Geistführer mit dem Orientierungszentrum bekannt. Es sei ein Tempel von unabsehbarer Länge,  Kilometer um Kilometer lang und mit imposanten Türöffnungen, die in den Marmor hineingeschnitten waren. Die relevanten Gebäude träten allesamt im griechisch-römischen Stil in Erscheinung, denn gebaut aus Stein und Mörtel sind sie ja vermutlich nicht.

Jedoch sind sie dauerhafte Kreationen. Der routinierte Astralreisende Robert Monroe besuchte den Park, der auf Level 27 als Empfangsbereich dient, spürte plötzlich (das schrieb er in Ultimate Journey) Sand unter seinen nackten Füßen, eine Brise auf der Haut, sah Vögel und die schönsten Gebäude, und es durchfuhr ihn: Das mussten menschliche Schöpfungen sein! Sie sollten den Verstorbenen die Ankunft erleichtern, und er dachte weiter: Wir können anscheinend auch mit dem Geist kleine und schöne Welten erbauen!

Im Orientierungszentrum arbeiten die Orientierungsberater.

Er — nun wieder John J. Davies — habe einen alten Mann gesehen, der sich das Herz hielt; er war an einem Infarkt gestorben. Seine Beraterin hielt ihn an beiden Händen und zog ihn zu sich, und binnen kürzester Zeit war er jünger geworden und sah aus wie 25 oder 30 Jahre alt. Dann ihr Eingehen in das weiße Licht und die Begegnung mit allen, die vor dem Toten gestorben waren. Man spüre ihre Freude: Er oder sie ist wiedergekommen!

service-pnp-ggbain-10100-10183rAls nächstes sah der junge Mann, der Davis war, ein Gebäude, das am ehesten dem Pantheon in Rom glich. Es war das Zentrum für die Lebensplanung, und dort erfuhr er, dass die Planung einer künftigen Existenz Monate, ja Jahre in Anspruch nehmen könne. Die meisten Todesfälle seien nicht zufällig, sie seien geplant. Wir müssten schließlich irgendwie von dannen gehen. Vielleicht ist dies auch das Zentrum für den Lebensrückblick auf einer großen Leinwand, da erinnere ich mich nicht genau. Vielleicht findet das auch im nächsten Zentrum statt.

service-pnp-ds-12700-12734rUnsere Leben sind, wie viele behauptet haben, registriert in der Akasha-Chronik, einer laut Davis riesigen Bibliothek, die dem Parthenon in Athen ähnlich sehe. Niemand darf seine Unterlagen einsehen, indessen kann, wer einmal gestorben ist, Szenen seines vergangenen Lebens wiedererleben. Alle Dinge seien aufgezeichnet worden — von Gott, meinte John J. Davis, oder sagen wir: von der unermesslichen Schöpfungsenergie des Universums. Dort, in jener Bibliothek, könne man auch Ereignisse der Geschichte sich näher besehen, wie es sich Gelehrte in Form eines »Chronovisor« ausmalten. Überhaupt sei das Leben in der »himmlischen Welt« perfekt in jeder Beziehung und nicht wie bei uns größtenteils zufällig, beiläufig oder zwangsläufig.

Schließlich äußerte der Referent fröhlich, das Paradies sei ein »Disneyland für Erwachsene«, und es gäbe so viel dort zu entdecken und zu erforschen, dass es nicht verwunderlich sei, dass Verstorbene sich erst nach langer Zeit bei ihren Angehörigen melden. Überdies gebe es keine Zeit dort; zwei Jahre seien wie ein Augenzwinkern, vier Jahre wie ein Fingerschnippen. Das alles lassen wir erst einmal auf uns wirken.

 

Bilder: wie so oft aus der Library of Congress in Washington, die so wertvoll ist, weil man Fotos verwenden kann, die mit »no known restriction of publication« markiert sind. Dies sind heute, von oben nach unten: das Gerichtsgebäude in Buffalo, Mississippi, fotografiert von Carol M. Highsmith 2017; der Pantheon in Rom, zwischen 1910 und 1915 vom Bains News Service erstellt; der Parthenon in Athen, 1907, American Stereoscopic Company.

 

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