TestpilotInnen (29): Norma Edwards

Der »Abflug« von Norma Edwards war eine echte Todeserfahrung — sie hatte keinen Herzschlag mehr. Ihr Abenteuer, das sie im Alter von 26 Jahren erlebte, unterscheidet sich insofern von anderen, als sie sechs frühere Leben gezeigt bekam und seither von Reinkarnation überzeugt ist. Ihre Episode ereignete sich bereits Anfang der 1960-er Jahre.

OIPnormaNorma Edwards fühlte sich in der Arbeit plötzlich schlecht, kollabierte im Aufzug und wurde mit dem Taxi in eine Klinik gebracht. Das Hindu-Mädchen Selina, das zufällig mit im Aufzug war, begleitete sie. Dann, im Operationssaal:

Der Schmerz war fort, aber ich hing oben an der Decke und schaute hinunter. Wie konnte ich zur selben Zeit an zwei 2023-02-17-0008Orten sein? Es ging mir gut, die Operation war unnötig. Ich ging hinunter, um es den Ärzten und Krankenschwestern zu sagen, aber niemand beachtete mich; sie sahen mich einfach nicht. Ich aber sah: kein Herzschlag mehr.

Norma sagt das auf Englisch so cool: »I had flat.« ——————————.

Aber ich dachte: Ich bin nicht tot. Dann kam ich in einen sehr dunkeln Tunnel. Und seltsam: Ich hatte keine Angst.

 

Sie bewegte sich auf das Licht am Ende des Tunnels zu und kam hinein in ein Kaleidoskop aus Farben, die ausblichen und zu einem kristallklaren Licht wurden.

DSCN1820Ich trat in das Licht ein.
Ich wurde vom Licht umarmt.
Ich war das Licht geworden.
Diese Energie des Lichts!
Ich war eins mit dem Licht; es fehlen die Worte, man kann es nicht beschreiben.

Sie reiste weiter und musste auf einen riesigen Bildschirm schauen (damals gab es keine großen Bildschirme, die Fernseher waren klein), der links ihre Vorsätze zeigte, in der Mitte ihr reales Leben, und rechts stand immer: »Ziel nicht erreicht.« Das deprimierte sie nicht, sie fand es eher amüsant.

Dann durfte sie auf sechs ihrer Leben zurückschauen. Im ersten herrschte ein Stammeskrieg, und Frauen und Kinder sollten in Sicherheit gebracht werden. Man setzte 23 Frauen in ein Boot und schickte es hinaus aufs Meer. »Wir sind alle ertrunken.« Im zweiten Leben war sie ein Mann, ein Krieger, im fünften ein Mädchen, dessen Eltern Sklaven auf den Baumwollfeldern waren, und Norma als Kind ängstigte sich vor der Peitsche des service-pnp-cph-3a10000-3a18000-3a18300-3a18386_150pxAufsehers, die sie bald treffen würde. Im sechsten Leben war sie … ein weißer Sklavenbesitzer auf einem Pferd, der eben solch eine gefürchtete Peitsche schwang. (Links: Arbeit auf den Feldern. Foto von J. H. Lakin, ca. 1860. Dank an die Library of Congress, Wash. D.C.)

Norma Edwards:

Das verblüffte mich. Ich war sehr christlich aufgewachsen und mit dem Gedanken der Reinkarnation nicht vertraut. Nun glaube ich daran.

DSCN2988Sobald sie dachte, wie sie hier wieder wegkäme, kam sie von der Stelle, und wie schnell! Sie wurde an einen Fluß transportiert, und auf der anderen Flußseite standen Hunderte Heilige, und wieder fühlte sie sich von Liebe eingehüllt. Es waren alle ihre Vorfahren, darunter Menschen, die sie wiedererkannte, die sie aus früheren Leben kannte. Ihre Mutter und eine Tante wateten durch den Fluß und näherten sich, hielten dann aber inne. Es täte ihnen leid, gaben sie ihr zu verstehen, sie werde zurückgeschickt. Mit einer Botschaft:

Das Leben ist mehr als das, was du siehst.
Das Leben ist ewig.

Dann stürzte sie, fiel hinab und krachte geradezu in ihren Körper. Später fragte sich Norma: Was ist meine Lebensaufgabe? Sie wurde Kaplanin und arbeitete in Gefängnissen, 27 Jahre lang. Sie bot Therapien an. Es war Arbeit, und es kostete Zeit. Noch einmal fasst sie ihre Erfahrungen zusammen:

Liebe ist alles, was wir brauchen, und Reinkarnation gibt es.

 

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Eine »echte Todeserfahrung«, so fing mein Artikel an. Victor Zammit brachte Mitte Februar einen Artikel von Sam Parnia vom April 2019 auf leaps.org, der sehr deutlich ist. Parnia leitet in New York eine universitäre Forschungsstelle zu Intensivpflege und Wiederbelebung, und in dem Artikel »Coming Back From the Dead« Is No longer Science Fiction nimmt er die Erfahrungen unserer Testpiloten ernst und schlägt vor, die alten Nahtod-Erfahrungen »actual-death experiences«, eben Todeserfahrungen zu nennen, wie manipogo es zuweilen auch tut. Parnia weist auf eine neue Studie hin, in der es Medizinern gelang, noch Stunden, nachdem Schweinen der Kopf abgetrennt worden war, gewisse Gehirnfunktionen wiederzuerwecken.

Der Autor meint, die Schwarz-Weiß-Grenze zwischen Leben und Tod sei heute so verwischt wie nie zuvor. Da sagen Leute, die Testpiloten seien nicht richtig tot gewesen. Das ist Unsinn. Unsere Definition des Todes als Herzstillstand und Gehirntod ist das Problem. Sein Schluss:

Der Tod kann nicht mehr als ein absoluter Moment bezeichnet werden, sondern ist ein Prozess, der noch Stunden nach Eintreten rückgängig gemacht werden kann.

Und das, was wir gern von der Ärzteschaft hören würden, spricht Sam Parnia aus. Wahrnehmungen bei Herzstillstand?

Zu verstehen, wie das möglich ist, stellt für uns wissenschaftlich gesehen eine große Herausforderung dar, sagt uns doch unsere ganze Wissenschaft, dass mit dem Tod das Gehirn dichtmacht. … Es gibt keine Frage, die die Menschheit mehr interessieren sollte.

 

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