Wenn die Toten reden

Was für eine Überschrift, das klingt ja wieder nach Alpträumen! Ist aber ein Buchtitel und auch nicht falsch. Leo Schmid, der Pfarrer aus dem Fricktal, hörte die »Toten« und war auch ein Tonbandstimmen-Mann.

Die andere Seite sagt ja immer: »Die Toten gibt es nicht. Wir sind nicht tot! Wir leben.« Raudive scherzte einmal aus dem Jenseits etwa so: »Liebe Sarah, du wirst hörst hier den lebendigsten Toten, den du dir vorstellen kannst!« Leo Schmid (1916-1976) jedenfalls war 24 Jahre Pfarrer von Oeschgen, einer kleinen Gemeinde im Aargau bei Frick und hatte anscheinend sogar die Erlaubnis vom Vatikan, die Stimmen aufzunehmen. (Viele der frühen Forscher hatten Kontakte zum Vatikan, was aber nicht Bedingung ist.)

Im Klappentext heißt es: »Er starb am 28. Februar 1976, einige Tage nachdem er das vollständig bereinigte Manuskript dieses Buches dem Verlag überbracht hatte.« Die Tafel links lehnt hinter der Kirche.

Schmid war ein exakter und vorsichtiger Forscher. Wie Raudive prüfte er erst alle anderen Erklärungen, bevor er zu dem Schluss kam, dass nicht daran zu zweifeln sei, dass die Botschaften von Verstorbenen stammten.

In Wenn die Toten reden schreibt Schmid: »Die Klangfarbe dieser Stimmen ist im allgemeinen so monoton, als ob jemand im Schlaf sprechen würde.« Schmid war verblüfft wie Raudive: »Experimentator wird plötzlich beim Namen gerufen, erhält Antworten auf Fragen. Das sieht nicht nach Zufall aus.« 

Leo Schmid folgerte aus vielen Antworten, »dass die Wesenheiten, die das Tonband besprechen, beim Experiment unmittelbar anwesend sind.« Dass diese Wesenheiten Schwyzerdütsch sprechen, muss uns nicht verwundern. Es sind ja Schweizer Verstorbene. Schmid plante eine Reise, hatte seine Koffer parat, und auf dem Band hörte er: »Du, was sind das für Koffer?« Schmid meint sogar, dass die Wesen unsere Gedanken und Absichten kennen und »eigentlich unserer Worte nicht bedürfen«.  

Die Kirche von Oeschgen, Innenraum

Eine weitere Aussage spricht für den wissenschaftlichen Geist Schmids. Denn ohne Abklärungen können wir ja nicht sicher sein, ob der, der spricht, der ist, als der er sich ausgibt. »Es sind Wesenheiten, die sich den Namen eines Verstorbenen beilegen oder seine Stimme gebrauchen. Außer Zweifel steht, dass es sich um nicht mehr lebende Menschen handelt.« 

Diese Wesenheiten sagen dann zuweilen »Lyde für me!« (Leide für mich) oder »Soll mir Liebi gäh« (Soll mir Liebe geben). Auch »Der Teufel tuet läbe« hörte Schmid, der mit dem Bibelwort »Prüfet die Geister« (1. Johannesbrief, 4,1) warnte, nicht alles für bare Münze zu nehmen. Experimente mit Tonbandstimmen sind nicht ungefährlich; schon manche psychisch instabile Menschen sind dabei verrückt geworden.   

Ein Kommentar zu “Wenn die Toten reden”

  1. Regina

    Lieber Manfred!

    Schräg! „Leide für mich“ ??
    Auch wenn die Verstorbenen physisch nicht mehr da sind. Die innere Verbundenheit kann mir niemand nehmen. Und in meinen Gedanken und Gefühlen leben sie weiter und wenn ich manchmal eine schöne Rose aufs Grab pflanze, dann quatsche ich mit ihnen und wahrscheinlich wäre ich nicht überrascht, wenn Papa´s Stimme erklingen würde, aber er ist wohl immer noch und auch dort ein eher ruhiger Typ.
    Genial sind diese wissenschaftlichen Beweise vielleicht für Menschen, die nicht an ein Weiterleben glauben!! ciao ciao, Regina