Tote Tiere tauchen wieder auf

Ich bin kein leidenschaftlicher Tierfreund, aber viele Menschen sind es. Ich hatte immer wieder von Tieren gehört, die, obwohl gestorben, noch geisterhaft im Haus herumgehen, zuletzt von einer Frau in Misano Adriatico. Auch Tiere leben anscheinend weiter. Dazu einige Beispiele.

Der Musiker John Novello erzählt in seinem Buch The Song That Never Ended (2003) über die Hunde seines Lebens. Da war Jason, der von einem Auto überfahren wurde, dann kam Zarathustra oder Zara, ein deutsche Schäferhund, der an Krebs starb, und dann Bronco. Er wurde auch krank und hatte Schmerzen, und der Tierarzt riet, ihn einschläfern zu lassen. Sie brachten Bronco im roten Jeep zu ihm. Die erste Spritze hatte keine Wirkung, und erst nach 20 Sekunden schlief der Hund in seinen Armen ein. Novello schreibt: »Ich werde nie seinen Blick vergessen. … Ich hatte meinen wunderbaren Hund verraten, und wofür?«

Vor einer Woche kennengelernt: Kira, 6 Monate alt

Natürlich wurde er wieder rückfällig. Mit seiner Frau Gloria fanden sie im Tierheim einen kleinen Hund, der zu ihnen wollte, als wollte er sagen: »Hey, holt mich hier raus!« Und dann meint Novello, die unsterbliche Seele seines Bronco habe sich in dem kleinen Hund inkarniert, um wieder bei ihm sein zu können. In den fünf Monaten seit Broncos Tod hatten sie immer wieder Zeichen seiner Anwesenheit. John Novello will auch Botschaften gehört haben: Sein Hund wolle nicht im Jenseits herumhängen, er wolle einen neuen Körper, und er solle sein Master sein.  

Der kleine Hund benahm sich wie Bronco, und eine Tatsache machte dem Paar alles klar: Er wollte nicht in den roten Jeep springen. Nichts konnte ihn dazu bringen, in diesem Wagen mitzufahren. Er hatte wohl ein Trauma, aber er vergab seinem Herrn, der ihn Odin taufte, und Odin war ein temperamentvoller Hund, der Gloria sicher hundert Mal umrannte in seiner Lebensfreude. 

↔ ↔ ↔ 

Louie Harris schreibt in ihrem Buch über ihren Mann Alec, das große Materialisationsmedium, das ich übersetzt habe:  

»Etwa vier Wochen nach unserem Eintreffen in Durban hatte ich plötzlich ein ungutes Gefühl, unseren Kater Bobbie betreffend. Ich sagte Alec, es müsse etwas Schlimmes geschehen sein. Ich sah immerzu seinen kleinen Kopf vor mir hochkommen, und ich sorgte mich sehr um sein Befinden. Alecs beruhigenden Worte konnten nichts daran ändern. Am Dienstag darauf berührte Phyllis bei unserem Zirkel meinen Arm und sagte: ›Lou, ich sehe eine Perserkatze im Zimmer umhergehen.‹ Phyllis war auch medial höchst begabt. Gerade dann tauchte der Wissenschaftler aus dem Kabinett auf und trug etwas unter seinem Gewand. Er kam direkt zu mir, und als er sich umdrehte, sah ich einen buschigen Schwanz unter dem Ärmel hervorlugen. Eine plötzliche Angst ergriff mich, und ich fragte: ›Ist das eine Katze, die Sie da haben, Sir?‹ Er antwortete darauf nicht, sondern kehrte mit seinem Bündel ins Kabinett zurück.  

Sechs Tage später kam ein Brief von Tantchen Thomas, in dem stand, dass der liebe Bobbie gestorben war. Trotz aller liebender Fürsorge, die ihm zuteil geworden war, hatte er sich wohl nach uns so sehr gesehnt, dass er an gebrochenem Herzen starb, exakt an dem Dienstag, an dem der Wissenschaftler ihn in den Zirkel gebracht hatte.  

Als ich diesen Geist beim nächsten Zirkel fragte, ob es wirklich mein Kater Bobbie gewesen sei, den er mit sich gebracht habe, erwiderte er: ›Wer sonst? Er wollte zu seiner Mutter.‹ Ich litt unter starken Schuldgefühlen, dass ich ihn verraten hatte, der für mich wie ein Baby gewesen war und mir so viel Liebe geschenkt hatte. Doch nachdem er in den Geist eingegangen war, spürte ich ihn immer nah bei mir.  

Es gab viele Materialisationen von Tieren in unserem Zirkel. Die Katze meiner Nichte, die vergiftet worden war, wurde ihr einmal in den Schoß gesetzt, und sie konnte ihr weiches Fell streicheln. Die kleine Siamesische Katze der Ehefrau eines Arztes materialisierte sich, gab ihr charakteristisches heiseres Miauen von sich und drückte sich gegen ihre Beine und schlug ihre Krallen in ihren Schuh. Nach der Séance waren die Krallenspuren im Leder des Schuhs noch deutlich sichtbar.  

Unser Hund Wogs materialisierte sich in Südafrika. Er kam herbei, wedelte mit dem Schwanz bellte und leckte meine Hand. Gleich warnte eine Geisterstimme von oberhalb des Kabinetts: ›Nicht den Hund berühren!‹ Worauf ich sagte: ›Ich habe ihn nicht berührt, er hat mich berührt.‹ Dann sah ich, wie der kleine Körper durchsichtig wurde und sich langsam dematerialisierte. Die anderen Teilnehmer im Raum waren fasziniert von diesem unüblichen Phänomen.«

 

Ein Kommentar zu “Tote Tiere tauchen wieder auf”

  1. Renate Frank

    Lieber Manni,
    derartig schwer wiegende Phänomene haben wir nach dem Tod von Morris nicht beobachtet. Ich glaube, wir haben es wohl richtig gemacht, er hat uns nichts nachgetragen. Es war seine Zeit zu gehen … Wir sind aber ziemlich sicher, dass er seiner Nachfolgerin Lotte ein paar Tipps übermittelt hat, wie man mit uns am besten klar kommt. Denn obwohl die beiden so verschieden sind, haben sie doch interessante Gemeinsamkeiten … kann aber natürlich auch an unserem Verhalten liegen.
    Wir haben ja Morris im Garten begraben, an seinem Lieblingsplatz. Am heißesten Tag des Jahres haben wir im betonharten Boden ein 60 Zentimeter (ist Pflicht) tiefes Grab geschaufelt – im Gegensatz zu Lotte hat er es uns nie leicht gemacht – und die letzte Rose vom Stock mitgegeben. Ich hatte das Gefühl, er war lange noch da. Erst seit ich seine Geschichte in meinem Blog aufschreibe wird die Präsenz weniger …
    Herzliche Grüße von Renate