Die Zelle

Die Heidelberger Sammlung Prinzhorn ist neben sieben  Museen am 5. Fotofestival Mannheim/Ludwigshafen/Heidelberg beteiligt. Sie zeigt von heute bis 10. November die Ausstellung Locked in / Die Zelle. Im Mittelpunkt steht eine Nachbildung der Zelle in Göttingen, in der der Psychiatriepatient Julius  Klingebiel 12 Jahre seines Lebens verbrachte.

Doch nur eine Zelle, das wäre langweilig. Klingebiel, der von 1904 bis 1965 lebte, bemalte die Wände seiner Einzelzelle mit Landschaften, Tieren, menschlichen Figuren, Wappen und Symbolen. »Seine Bildfelder, die auch religiöse, politische und technische Themen aufgreifen, überarbeitete er von 1951 bis 1963 immer neu«, schreibt das Museum.  

Das Fotofestival zeigt größtenteils Fotos aus dem Archiv der wohl berühmtesten Fotoagentur der Welt, Magnum in Paris. Der Titel: Grenzgänge / Magnum / Trans-Territories. Heute um 16 Uhr führen in Heidelberg die Kuratorin des Festivals, Andrea Holzherr, und der Leiter der Sammlung Prinzhorn, Thomas Röske, durch die Locked-In-Ausstellung, die fotografische Szenen und Einzelarbeiten zeigt, die sich mit dem Thema Ein- und Ausgrenzung beschäftigen.  

Am 25. September spricht um 19 Uhr der Psychiater Andreas Spengler über das Thema »Die Klingebiel-Zelle im Dialog von Kunst und Psychiatrie«. Er hat mit Manfred Koller und Dirk Hesse auch das neu erschienene Buch Die Klingebiel-Zelle herausgegeben mit dem Untertitel: »Leben und künstlerisches Schaffen eines Psychiatriepatienten« (Verlag Vandenhoeck & Ruprecht).

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