Abteikirche Ottmarsheim

Da habe ich also in zwei Beiträgen einen Ortsnamen falsch geschrieben, passiert auch mir mal. Ottmarsheim (mit zwei t) heißt der elsässische Ort fünf Kilometer jenseits des Rheins mit der alten Abteikirche aus dem 11. Jahrhundert. Aber da lese ich, dass der Name auf den heiligen Otmar (ein t) zurückgeht, der im 8. Jahrhundert Abt des Klosters St. Gallen war. Ha!

Ich radle meist durch den Ort hindurch und tauche in den Wald der Hardt ein; man fährt eine schnurgerade Gasse hindurch, folgt dem Kanal und kommt nach Mülhausen (Mulhouse). Vergangenen Dienstag fuhr ich dorthin zum Markt, kaufte Gewürze, Camembert und Parmesan, und auf dem Rückweg schaute ich in wieder in die Abteikirche.  

Da hatte ich schon einmal ein paar Fotos mit einfallendem Licht gemacht. Auch jetzt gab es wieder in der Ruhe dort ein paar schöne Motive, hier unten Petrus und Paulus, von denen fast überirdisches Licht ausgeht.

In einer stillen Seitenkapelle stehen Statuen, und die Darstellungen auf den Fenstern gefallen mir. Wenn ich nur wüsste, wer die Dame ist, die da mit einer Feder abgebildet wurde! Das war immer ein Zeichen für Schriftgelehrtheit. Die Frau trägt einen Rosenkranz, ist wohl eine Nonne und eine Heilige, worauf der Heiligenschein hindeutet. Man kann ja draufkommen. Vermutlich ist es Hildegard von Bingen, die im 12. Jahrhundert lebte. Schöner wäre natürlich Mechthilde von Magdeburg, die Mystikerin (13. Jahrhundert), denn sie hat das Werk Das fließende Licht der Gottheit geschrieben; aber sie wurde nicht heiliggesprochen.

Dann noch ein Detail: die Verkündigung des Engels. Rechts Maria, und der Lichtstrahl, der vom Heiligen Geist oben kommt, der Taube, ist in Wirklichkeit ganz leuchtend: ein Strahlenbündel.

 

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