Luminale 2014

Das Licht verfolgt uns diesen Monat. Am 2. hatte es damit angefangen, und nun, am vorletzten Tag des März, muss es ein Beitrag über die Offenbacher Luminale sein, eine Biennale der Lichtkultur. Es ist eine fünftägige Veranstaltung mit Installationen und Performances an 30 Orten, und da es um das Licht geht (lateinisch lumen), wirkt das alles erst in der Nacht.

Bei der Luminale 2010 war ich da, zu Besuch bei meinen Freunden in Offenbach, und Franz und ich trafen die Künstlerin Gabi Juvan, die ich schon lange kenne, und wir spazierten am Main entlang, sahen Werke in Fabrikgebäuden und Hallen und am Main-Ufer. Ich weiß noch, dass es schön war, da einen Abend sich auf Entdeckungsreise zu begeben und sich überraschen zu lassen. Herumgehen und schauen und staunen. Gabi hat mich auch fotografiert, in einem Innenraum, und es sieht aus, als wäre ich in Trance.   

Dieses Jahr hat Gabi für heute Abend Ein Feld für Walter B. vorgesehen, und der geehrte Gelehrte ist der Philosoph Walter Benjamin, der lang in Paris lebte, dann weiter vor den Nazis flüchten musste und an der spanischen Grenze 1940 durch Selbstmord starb. Gabi bewundert Walter B., und ich tue das auch. Sein Denken war zeitlos. Aber jetzt zitiere ich aus Gabis Homepage, wie das Feld aussehen wird:

»auf und über dem wasser des mains entsteht für einen abend ‚ein magisches feld für walter b.‘: an der ufertreppe treibt ein von innen leuchtendes boot. über dem main schweben sanft schimmernde ballons. licht-akrobaten schreiben zeichen in die luft. eine hommage an den philosophen walter benjamin, der über die magie hinter der sprache und den dingen geschrieben hat. mein beitrag zur luminale 2014 – der biennale der lichtkultur (mainufer am rudererdorf frankfurt-oberrad, mainwasenweg 32, 19.30-23 h)«

Die Stadt Offenbach hat eine Liste der Projekte vorgelegt. Ein paar haben witzige Titel: bunterbelichtet ist schön. Transparenz und Transzendenz ist auch nicht schlecht, Liquid Cargo und Artificial Light Project klingen so, wie Kunstprojekte klingen müssen, und weitere Vorhaben sind Licht lebt, Was ist ein Raum ohne Licht?, Feuer, Mond & Sterne. Man kann jeweils draufklicken und erfährt dann mehr über das Projekt.

Und heute hat meine Nichte Franziska Geburtstag, die hier in einem Beitrag zu sehen ist.  25 Jahre wird sie alt. Während in Offenbach das Feld für Walter B. gezeigt wird, werden wir als zusammensitzen, und ich wollte ihr ein paar Gedichte vortragen, vor allem die Romance Sonambúlo von Federico García Lorca, die mit den Worten Verde que te quiero verde beginnt. Weil sie doch Grün (verde) so mag! 

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