Happy Endings

Heute ist Karfreitag: der Tod des Herrn (falls das jemandem noch etwas sagt). Darum an diesem Tag eine Kollektion von Menschen, die glücklich starben, entnommen aus dem Buch Tod durch Vorstellungskraft (2000) von Gary Bruno Schmid.

Schmid zitiert einige Fälle aus dem Aufsatz Emotions as the cause of rapid and sudden death von N. S. Yawger, erschienen in einer Zeitschrift für Neuropsychiatrie 1936. Darin gibt es den Fall, »dass Leibnitz’ Sohn plötzlich gestorben ist, als er eine alte Truhe aufgemacht hatte und darin unerwartet eine große Menge Gold fand.« Yawger wiederum zitiert aus Sweetsers Schrift Pleasurable Passions als Todesfälle durch Freude Diagoras, Dionysus, Papst Leo X. Chilon von Lacedaemon sei gestorben, als er gerade seinen Sohn umarmte, der gerade den Preis der Olympiade gewonnen hatte. Schön auch das Folgende: 

»Als er erfuhr, dass Charles der Zweite von England wieder an die königliche Macht gekommen war, fiel Sir Thomas Urquhart in einem Anfall unaufhörlichen Gelächters tot zu Boden.« Die nächste Geschichte war mir bekannt. Die Tochter des Mystikers Abû Bakr al-Kattâni fiel bei einer Versammlung, bei der der Prediger Abû’l Husain an-Nûri über die leidenschaftliche Liebe (`ishq) gesprochen hatte, tot um, und auch drei weitere Männer starben. 

„Stadtblues“ von Rolf Hannes

Dann nennt Gary Bruno Schmid Fälle aus dem Aufsatz Sudden and rapid death during psychological stress von G. L. Engel, erschienen 1971. »Ein 55-jähriger Mann starb, als er seinen 88-jährigen Vater nach einer 20-jährigen Trennung traf, der Vater fiel sodann auch tot zu Boden.« – »Ein 56-jähriger Mann kollabierte und starb, währenddem ihm beim Golfspiel zu seinem ersten ›hole-in-one‹gratuliert wurde.«  

»Ein 75-jähriger Mann, der den ›twin double‹für 1683 Dollar auf eine 2-Dollar-Wette getroffen hatte, starb, als er dabei war, das Gewinngeld abzuholen.« – »Ein 63-jähriger Opernsänger starb während der Ovationen.« Und wer zählt die Männer, die nach oder beim Orgasmus starben?

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