Einar Nielsen

Heute Vormittag um 10.15 Uhr werde ich in einem Saal in der Nähe der Engelsburg mal wieder einen Vortrag bei der Konferenz von Giulio Caratelli und Maria Luisa Felici halten. Ich spreche 30 Minuten  über Alec Harris, der auf manipogo ja viel behandelt wurde. Da musste ich nicht viel vorbereiten, ich stelle mich hin und erzähle la mia storia.

Schön war das: Die beiden hatten mich gefragt, was ich zu bieten hätte; ich bot ihnen Alec Harris an, und sie entgegneten, wunderbar, sie hätten ohnehin den Vormittag den Materialisationen widmen wollen. Das passte ja. Vor meinem Beitrag erzählt Felice Masi die Geschichte von Einar Nielsen, und da wir von Harris schon so viel wissen, nun das Leben des dänischen Trancemediums, das 1894 in Kopenhagen geboren wurde und 1965 dortselbst starb.  (Abb.: Nielsen auf einem Foto der Seite PsychicTruth). Es war übrigens ein schöner Tod wie in den Beispielen am Karfreitag: Nielsen saß in der Loge und sah den Schwanensee von Tschaikowski, getanzt vom Königlich Dänischen Ballett, und während des zweiten Aktes ging Einar Nielsen in die andere Welt hinüber.  

1922 wurde Nielsen des Betrugs bezichtigt, und seither ließ er sich besonders streng kontrollieren. Er wurde auch mehrmals von Teilnehmern bei Séancen angegriffen, und er saß 1915 sogar, fälschlicherweise beschuldigt, kurz im Gefängnis. An seiner Gabe war kein Zweifel. Der Schriftsteller Einar H. Kvaran hat bei den Séancen Buch geführt, und manchmal konnte man das Medium sehen und neben ihm sogar zwei materialisierte Geister. 1932 wurde er erneut angeklagt (wegen Diffamierung), und seither gab er nur noch für Freunde Séancen. (Illustration: Nielsen, aus dem Ektoplasma austritt; hinter ihm zwei Teilnehmer der Séance.) Auf einer Internetseite kann man Nielsens auf englisch verfasstes Buch Solid Proofs of Survival lesen (das 30. Buch von oben in der Liste). 1930 gründete Einar Nielsen in Dänemark eine Spiritualistische Kirche (wie es auch Emanuel Swedenborg tat). Er reiste viel in den nordischen Ländern umher und gab Demonstrationen. Die Medien früher waren wie Schausteller, sie gingen laufend auf Tournee, weil sie das Überleben des Todes beweisen wollten. Viele zunächst skeptische Wissenschaftler waren beeindruckt und erklärten Einar Nielsens Medienschaft für authentisch.  

Über Swedenborg wird uns am Nachmittag Maria Luisa Felici etwas erzählen, außerdem spricht Mariano Mandolini über automatisches Schreiben und Anna Maria Mandelli über paranormale Lichterscheinungen. Nach 17 Uhr macht Giulio immer einen kleinen Psi-Versuch: Er hat ein Bild vor sich, auf das sich die Anwesenden konzentrieren sollen. Danach malt jeder seine Eindrücke auf ein Papier, das abgegeben wird, und Giulio diskutiert die Ergebnisse. Das letzte Mal, vor zwei Jahren, hatte ich sogar recht gut Elemente des Bildes eingefangen. Mal sehen, wie es diesmal läuft

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