Gottes Fingerabdruck

Gottes Fingerabdruck (God’s fingerprint) heißt ein neues Buch aus dem Verlag White Crow Books, in dem viele Schilderungen von Nahtod-Erfahrungen versammelt sind. Autorin ist die Anwältin Jody Long. Dieses Buch füllt eine Lücke, denn sonst war die ungeschriebene Regel: eine Erfahrung, ein Buch. Und es gab das Experten-Buch, und mit einem solchen hatte alles angefangen.

Der junge Arzt Raymond Moody veröffentlichte 1975 Life after Life. Es verkaufte sich drei Millionen Mal. Die Nahtod-Erfahrung (NDE) wurde bekannt und durch Kenneth Ring und andere kategorisiert. Ihre Popularität nahm stetig zu; immer mehr Bücher kamen auf den Markt (zuletzt ein Buch des Neurologen Alexander Eben, auch das ein Millionenseller). Das Thema interessierte (Blick ins Paradies, salopp gesagt), aber es hatten auch immer mehr Menschen derartige Erfahrungen an der Schwelle des Todes, da die Medizin immer ausgefeilter wurde und Patienten öfter zurückholte.

Aber da ist mehr. Es wirkt fast, als würden vielen Menschen ein Blick hinter die Kulissen erlaubt, und man kann es der amerikanischen NDE-Veteranin Phyllis Atwater nicht verdenken, wenn sie das für eine gezielte kosmische Operation zum Zwecke der Bewusstseinserweiterung unseres Geschlechts hält. Darum auch der Titel des neuen Buchs: Gottes Fingerabdruck. Die meisten Erfahrungen ähneln sich, und man hat nicht das Gefühl, ein Zuge habe sich am andern orientiert.

Fast alle sagen zum Beispiel, Gott hätten sie nicht angetroffen, er sei – so etwa Ann C. in einem langen Bericht, von White Crow Books als Vorabdruck zur Verfügung gestellt – eher die große Energie, die Form, das Muster, die Kraft hinter allem, und der Name Gott (mit allem, was wir damit verbinden) werde dem nicht gerecht. Ann konnte im Bett plötlzich nicht mehr atmen, fühlte sich emporgehoben, saß plötzlich in einer Lounge mit anderen anscheinend Verstorbenen, die ihr äußerst konkret vorkamen. Alle sie waren gut drauf, aber hatten ihren Tod nicht begriffen und sahen weiter ihre eigene Person im Mittelpunkt.

Ein Führer, der zu Ann stieß, sollte ihnen Demut begreifbar machen, und dieser liebevolle Führer (Ann schreibt, was alle schreiben: Die Liebe der Wesen dort ist vollkommen und selbstlos, vergleicht nicht und bewertet nicht) erklärte, man lerne besser mit einem Körper; auf der Erde mache man die wichtigen Erfahrungen. Noch einmal von Ann die Erkenntnis, dass wir seit ewigen Zeiten hier auf Erden sind und so viele Inkarnationen durchlaufen haben, dass dieses Leben im Vergleich damit ein Atemzug ist; und dass wir unser Leben so wollten, was problematisch ist, da es den Menschen die Verantwortung für Unglück und Scheitern aufbürdet, aber gut oder nicht gut, vielleicht ist es ja so, wer weiß es?

Ja, wer weiß es. »Es ist noch keiner zurückgekommen«, muss man nach 40 Jahren und Tausenden Nahtod-Erfahrungen immer noch hören, auch von Christen, die bei Gott wenigstens glauben sollten, dass Christus zurückgekommen ist für eine Weile; und was einmal passiert, kann immer wieder passieren (und ist ja auch passiert bei den NDEs, auch bei der Materialisation von 3000 bis 4000 Verstorbenen, die uns bekannt sind).

So – durch den einen Gegenbeweis – erklärt sich auch der Name White Crow Books. Der große amerikanische Psychologe William James hatte gesagt: »Wenn man beweisen will, dass nicht alle Krähen schwarz sind, muss man nur eine einzige weiße finden.« Das ist The White Crow. Ann C. kam zurück und änderte ihr Leben. Alle, die zurückgekommen sind, haben ihr Leben geändert und es auf die Liebe und Spiritualität ausgerichtet, wie Pim van Lommel in seiner Studie Endloses Bewusstsein darlegt. Warum ist das wohl so?

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