Miteinander teilen

Misereor und Brot für die Welt bringen mit einer Aktion ihre Solidarität mit den Armen und Rechtlosen zum Ausdruck. In der Vilgertshofener Wallfahrtskirche fand ich einen Kalender mit den Monatsprojekten des ersten Halbjahrs, die uns zeigen, was in anderen Regionen der Welt los ist.

Es gibt Gegenden, da redet man weder von Krise noch von einer boomenden Wirtschaft; das Leben ist einfach schwierig, es geht ums Überleben. Schöne Aktion. Ich kann es aber nicht lassen und muss etwas Unbedeutendes sagen und dieser Welt der Macher entgegenhalten, dass man Verben im Deutschen klein schreibt. Ökumenisch Handeln lautet die Überschrift, und die Aktion heißt Miteinander Teilen – Gemeinsam Handeln.

In Ruanda verlieren viele Kinder aus armen Familien wegen ungenügender Ernährung ihr Augenlicht. Die Franziskanerinnen von Butare haben in Kibho eine Schule für Blinde und Sehbehinderte gegründet, in der 72 Mädchen und Jungen ein Zuhause fanden. Im Hochland von Guatemala sind Durchfallerkrankungen und Atemwegserkrankungen verbreitet. Ursache: Mangelernährung. Die Erzdiözese Los Altos hat 32 Gesundheitsstationen geschaffen, um zu helfen, und dort werden auch Frauen aus Dörfern in drei Jahren zu Gesundheitshelferinnen ausgebildet.

Frauen erwachen ist der Wahlspruch der Selbsthilfeorganisation Jagori in Indien, die sich dafür einsetzt, dass Frauen in Indien besser behandelt werden. Hunderte Frauen, die vergewaltigt oder misshandelt wurden, fanden bei Jagori Hilfe. In der Provinz Nampula in Mosambik müssen Bauern ihre Produkte zu Schleuderpreisen verkaufen. Die Organisation für nachhaltige Entwicklung (Olipa) berät die Bauern und knüft Kontakte zu Fairtrade-Unternehmen. 

In Nordargentinien roden Großgrundbesitzer und Multis Wälder, um Sojapflanzungen anzulegen. So wird die Lebensgrundlage der Ureinwohner zerstört. Diese haben sich zusammengeschlossen, um sich zu wehren. In Bangladesch schuften 7,5 Millionen Kinder, und 300.000 arbeiten als Haushaltshilfen für geringsten Lohn in Dakar. Die Organisation ASD (Assistance for Slum Dwellers) verhilft armen Kindern zu einem Heimplatz und setzt sich für deren Rechte ein. 

Diese Aktionen werden von der Aktion Miteinander teilen unterstützt, im Durchschnitt mit 150.000 Euro. Gesamtsumme: etwa eine Million Euro. Da mag man gar nicht mehr an die Gigantomanie der Fußball-Weltmeisterschaft denken.

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