Flugverkehr (26): Edmond Marin la Meslée

Drüben im Elsass fiel mir ein Schild auf: Monument Marin la Meslée. Es sieht aus der Ferne (vom Boden) wie ein UFO aus, doch aus der Luft ist es ein riesiger Stern. Es ehrt den französischen Kampfflieger Edmond Marin la Meslée, der an dieser Stelle am 4. Februar 1945, am Tag vor seinem 33. Geburtstag, den Tod fand.

Marin la Meslée wurde 1912 in Valenciennes geboren und wollte eine militärische Karriere einschlagen. 1935 heiratet er, im Jahr darauf wird er von der Flugschule Versailles aufgenommen. Als der Krieg ausbricht, ist er zweiter Mann der Jagdstaffel SPA 67. Am 11. Januar 1940 schießt er sein erstes Flugzeug ab, Ende des Jahres beim Waffenstillstand hat er 20 Luftsiege zu verzeichnen. Auch einige Stukas holte er vom Himmel; einen Beitrag zum Stuka hatte ich schon.

Danach verteidigt er zwei Jahre das französische Gebiet in Marokko gegen die Angriffe amerikanischer Truppen, die im November 1942 zu den Allierten werden. Frankreich nimmt wieder den Kampf gegen Deutschland auf. (Ich machte meinen Ausflug am Tag vor dem Länderspiel Deutschland gegen Frankreich in Brasilien.) Marin la Meslée ist nun Leiter der ersten Staffel der Jägergruppe I/5 und unterstützt mit seinen Piloten die Aktionen im Elsass.

Ehrende Worte für den Piloten

Am 4. Februar 1945 startet er mit einem Kameraden von Mülhausen, um Hügelheim bei Müllheim zu bombardieren. Dann Änderung der Pläne: Angriff auf den Rheinhafen von Neu-Breisach. Auf dem Rückflug bekommt er Order, in Richtung Ensisheim Straßen zu bombardieren. Zwischen Balgau und Dessenheim erspäht er eine Gruppe feindlicher Soldaten. Die andere Maschine stürzt ab, der Qualm nimmt Marin la Meslée die Sicht, und dann trifft ihn ein Schrapnell in den Kopf. Seine Republic P-47 Thunderbolt stürzt in ein Feld, wo nun das Monument steht. Auf der anderen Rheinseite haben wir das Museum für den Jagdflieger Immelmann, Erster Weltkrieg, und das war mein erster richtig erfolgreicher Blog-Beitrag.

Die  sterblichen Überreste von Edmond Marin la Meslée werden in den nächsten Ort gebracht, nach Rustenhart, wo man den Piloten eine Woche später bestattet.

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