Ernst Senkowski

Im Jahr 2009 arbeitete ich an der Ausstellung Goodbye Hello mit, die im Museum für Kommunikation in Bern Jenseitskontakte thematisierte, und da schrieb ich Ernst Senkowski, um mir Rat zu holen, und er antwortete immer nett und pointiert. Im April ist er in Mainz gestorben, 92 Jahre alt.

Lucius Werthmüller schrieb in seinem Newsletter Physikalische Medialität im April 2015, den man über www.bpv.ch bestellen kann:

Professor Dr. Ernst Senkowski, geboren am 4.11.1922, ist am 13. April dieses Jahres im Alter von 92 Jahren gestorben. Er war lange Jahre im wissenschaftlichen Beirat der Basler Psi-Tage und hat regelmässig am Kongress referiert und moderiert. Wir hatten ihn noch 2013 für unseren Medialitätskongress in Zürich eingeladen. Nach einer vorläufigen Zusage hat er später seine Teilnahme abgesagt, da er sich nicht stark genug fühlte für einen öffentlichen Auftritt. Ernst war ein äusserst kompetenter, liebenswürdiger und lebenslustiger Mensch, den wir in bester Erinnerung behalten werden.

Ernst Senkowski war Physiker und Theoretiker der Tonbandstimmenforschung als einer sogenannten technisch gestützten Transkommunikation mit jenseitigen Dimensionen. Nach Krieg und Gefangenschaft studierte er Experimentalphysik an der Universität Hamburg. Nach seiner Promotion (1958) arbeitete er für die UNESCO als Experte für Physik am National Research Center in Kairo und war anschliessend Dozent für Physik und Grundlagen der Elektrotechnik an der Rheinischen Ingenieurschule. In den 1970er Jahren begann seine Beschäftigung mit Fragen der Paraphysik, seit 1977 führte er unabhängige experimentelle Untersuchungen der Phänomene der Instrumentellen Transkommunikation durch – ein Begriff der von ihm eingeführt wurde. Er gilt als weltweit führender Experte auf diesem Gebiet. Von 1984 bis 1988 war er Präsident von IMAGO MUNDI (siehe Punkt 11 dieses Newsletters).

Ein kürzlich geführtes, interessantes und 95 Minuten langes Interview mit ihm findet ihr unter dem folgenden Link: https://www.youtube.com/watch?v=DWys6-VJvfM

So jemand war natürlich ein Geschenk: ein kenntnisreicher Physiker, der Psi-Phänomenen aufgeschlossen gegenüberstand und sie in ihren Rahmen stellte. Die Internetseite Gesa Dröges (Sterbebegleitung/Jenseitskontakte) ist durch Senkowskis Beiträge zu einem interessanten und lesbaren Archiv des Paranormalen geworden. Vielleicht meldet sich Ernst Senkowski ja auch einmal von drüben wie andere Tonbandstimmenforscher, etwa Konstantin Raudive.

Vor drei Tagen war schönes Wetter, ich machte eine Ausfahrt mit dem Rad nach Basel und »überfiel« Lucius Werthmüller in seinem Büro. Später gingen wir in sein Antiquariat, und er beschenkte mich mit dem Buch Senkowskis (Instrumentelle Transkommunikation, 1989), mit dem Klassiker von Friedrich Jürgenson (Sprechfunk mit Verstorbenen), dem Buch Wenn die Toten reden von Leo Schmid und Konstantin Raudive zum Gedächtnis, herausgegeben von Zenta Maurina ziemlich genau vor 40 Jahren. Herzlichen Dank!

In dem Beitrag Unhörbares wird hörbar habe ich im September 2012 Jürgensons und Raudives Arbeit vorgestellt, und Wenn die Toten reden hieß mein Beitrag über Leo Schmid, dem ein Artikel über ein Telefongespräch mit dem Jenseits folgte.

 

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