Das A-Bi-Ci von VeloLove
VeloLove heißt das italienische Fahrrad-Festival, das seit 1. Mai (bis 7. Juni) in vielen Städten Veranstaltungen verspricht. (Ich hoffe, in Rom oder Rimini eine mitmachen zu können). Außerdem ist ein neuer Bericht über das Radfahren in den Städten herausgekommen, der Hoffnung macht.
Diese schönen Wortspiele sind im Deutschen nicht möglich. Vélo ist ja eigentlich französisch, und auch die Schweizer nennen ihr Gefährt so, und wenn man die Buchstaben vertauscht, kommt man auf LOVE. Genial. Der schöne Bericht heißt »L’A-Bi-Ci della ciclabilità«, also das ABC des Radfahrens, und bici ist die Kurzform von bicicletta, also unser Fahrrad, das nichts Poetisches hergibt.
In dem Bericht steht, wie Ende April auf La Repubblica nachzulesen war, dass in Bozen, Pesaro und Ferrara am meisten Rad gefahren wird. 28 Prozent aller städtischen Bewegungen finden da mit dem Fahrrad statt, eine Zahl, hebt Legambiente hervor, die sich vor der deutscher Städte wie Freiburg und Münster oder anderer Fahrrad-Kapitalen wie Uppsala (Schweden) und Brügge (Belgien) nicht zu verstecken brauche.
Das kleine Pesaro an der Adria hat sich ein neues Radwegnetz gegeben, das immerhin 80 Kilometer lang ist. Auch in Piacenza und Sondrio, sogar in Venedig wird ein Bici-Boom verzeichnet. (Venedig hat nicht nur Kanäle.) Hinter Bozen, Pesaro und Ferrara sind Treviso (25 Prozent), Ravenna (22) und Rimini (21) platziert. 17 Städte registrieren mehr als 15 Prozent Radbewegungen am Anteil des gesamten Verkehrs. In 58 Städten kann man sich Räder ausleihen; 1000 Abholpunkte gibt es mit insgesamt 10.000 Rädern.
Die Radwege werden mittels Meter pro 100 Einwohner berechnet. Hier liegt Reggio Emilia an der Spitze (39) vor Cremona (30), Mantua und Lodi (beide 27) sowie Verbania (24). Rom erreichte einen schwachen 55. Platz mit 3,38 Metern, Mailand ist mit 2,38 Metern gar 65., Neapel, kaum verwunderlich, mit 29 Zentimetern auf Rang 89.