Unsichtbare Heilung (2)

Island ist ein Sonderfall. Auf der Insel herrschte schon immer ein starker Glaube an das Übernatürliche. Von 900 Isländern hatten in der 40 Jahre alten Studie 40 Prozent ein Medium aufgesucht, die Hälfte für sich selbst und ein Drittel für einen anderen Kranken. Haraldssons Team interviewte 100 Isländer.

Die Medien sollten den Kontakt zur »anderen Seite« herstellen, am besten zu einem Arzt dort. Zwei Drittel der Isländer, die einen spirituellen Heiler aufgesucht hatten, wurden parallel von einem Arzt in ihrer Nähe betreut, der von dem Besuch bei den Medien nichts wusste. 40 Prozent der Befragten fühlte sich bald vollständig geheilt, 32 Prozent zum Teil, und nur bei 28 Prozent tat sich nichts. Die Geheilten glaubten zu 30 Prozent, ein Arzt von drüben habe ihnen geholfen, und 30 Prozent hielten das Gebet für verantwortlich. Aussagen (S. 168-171):

»Ich war Seemann, hatte die Tätigkeit aber aufgegeben, weil mein Rücken schmerzte. Ich ging zu einem Doktor: Das Rückgrat war beschädigt. Eines Nachts weckten mich drei Leute, die in meinem Zimmer waren. Ich kannte sie alle recht gut: Es waren mein Vater, mein Onkel und mein Bruder, alle bereits gestorben. Sie fragten, ob es mir besser ginge. Ich sagte ja. Dann sagten sie, sie freuten sich, dass es mir besser ginge, sie hätten nach einem Arzt gerufen. Seither hatte ich nie mehr Probleme mit meinem Rücken.«

»Man hatte mich am Nationalhospital bereits mehrere Male operiert, und ich wartete auf eine neuerliche Operation. Ich war mit zwei anderen Patienten in einem Zimmer. Mein Bett war am nächsten zur Tür. An jenem Morgen war ich noch nicht ganz wach, als eine Krankenschwester etwas auf den Tisch legte. Dann bemerkte ich einige Menschen an meinem Bett, zwei oder drei kamen mir nah und beugten sich über mich. Sie hatten Metallplatten in ihrer Hand und hielten sie über mich. Ein junger Mann leitete alles. Er war groß und trug einen rotweißen Pullover mit einem Halsband. Ich sah es klar, war verwirrt, dann verschwand die Vision. Später kamen sie wieder, mit neuer Kraft, und sie blieben länger. Dann waren sie weg, und mein erster Gedanke war: ›Nun wird es mir bald besser gehen.‹«

»Ich habe oft Verstorbene wahrgenommen, aber nie einen, den ich kannte. In einer Nacht schlief ich im Haus einer alten Freundin, die Hilfe von der anderen Seite bekam. Während der Nacht sah ich, dass zwei Männer eintrafen, ziemlich junge Ärzte. Ich erkannte ihre Gesichter nicht. Sie beugten sich über die Freundin und versuchten, ihr zu helfen. Es hat mir etwas Angst eingejagt, vielleicht, weil sie mein Gesicht berührten, damit ich mich wohl fühlte.«

»Ich hatte eine Operation in einem Krankenhaus, als ich dachte, zwei Ärzte weckten mich und standen an meinem Bett. Dann war ich wie elektrisch geschockt … Ich sprang im Bett auf und saß halb. Ich hatte furchtbare Angst. Später erfuhr ich, dass die Heiler über meine Krankheit in Kenntnis gesetzt worden waren.«

»Meine Frau und ich saßen am Bett unseres kranken Kindes. Margret aus Oxnafell, eine berühmte Heilerin, war um Hilfe gebeten worden. Eines Nachts wachte ich auf und sah den (verstorbenen) Arzt zu Hilfe eilen, mit dem Margret zusammenarbeitete. Ich wusste nichts über diesen Arzt, aber er brachte Hilfe und verschwand plötzlich.«

»Ich war bei meiner Schwägerin. Sie lud manchmal in ihr Haus Kranke ein, die Hilfe brauchten. Wir saßen in jener Nacht im Zwielicht, und sie sprach mit uns und berichtete, es seien viele Heiler von der anderen Seite hier um uns. In der folgenden Nacht kamen zwei Ärzte zu mir, von denen ich nicht mehr wusste, als dass sie bereits gestorben waren. Sie schienen mich zu untersuchen. Nach ihrem Besuch fühlte ich mich besser. Ich sah sie so, wie man lebende Menschen sieht. Sie sahen ganz normal aus und trugen weiße Kittel wie Ärzte.«

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Das ist übrigens der tausendste Artikel, der seit 9. August 2012 bei manipogo erschien. Seit damals: 9755 Leser, 100.185 Seitenaufrufe, 14.920 Feeds. Und so bestätigt geht es weiter, in eine neue Phase. 

 

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