Worte des Roten Mannes

Ich war noch nicht lange im badischen Süden, da nahm mich mein Schwager Leo nach Freiburg zu einem Film mit: Der mit dem Wolf tanzt mit Kevin Costner. Das war 1991, man erinnerte sich der Indianer. Ich hatte immer ein Indianer sein wollen, ein standhaft Untergehender, und ich verschlang den Lederstrumpf von James Fenimore Cooper und Begrabt mein Herz an der Biegung des Flusses von Dee Brown. Daraus nun einige Indianer-Zitate zwischen 1860 und 1890. 

Als die ersten Amerikaner kamen, veranstalteten wir ein großes Tanzfest, und sie tanzten mit unseren Frauen. Wir machten auch Geschäfte.
Manuelito von den Navajos

Wessen Stimme ertönte als erste in diesem Land? Die Stimme des roten Volkes, das nichts als Bogen und Pfeile besaß … Es gibt zwei Gebirge in meinem Land — die Black Hills und den Big Horn Mountain. Ich will nicht, dass der Große Vater [der US-Präsident] Straßen durch sie baut. Ich habe diese Dinge dreimal gesagt; jetzt bin ich gekommen, um sie zum vierten Mal zu sagen.
Mahpiua Luta (Red Cloud) von den Oglala-Sioux

In der Nähe des Grand Ballon d’Alsace

 Ihr habt gesagt, das ihr uns in ein Reservat stecken und uns Häuser bauen wollt. Ich mag sie nicht. Ich bin in der Prärie geboren, wo der Wind frei weht und nichts das Licht der Sonne verdunkelt. Wo ich geboren bin, gab es keine Zäune, und alles konnte frei atmen. Ich möchte hier sterben und nicht zwischen Mauern.
Parra-Wa-Samen (Ten Bears) von den Yamparika-Comanchen

Ich möchte in diesem Land sterben. Ich möchte hier alt werden. … Ich wollte nicht einmal einen Teil davon dem Großen Vater geben. Obwohl er mir eine Million Dollar angeboten hat, will ich ihm dieses Land nicht geben.
Standing Bear von den Poncas 

Dieses unser Land ist uns das Teuerste auf Erden. Männer nehmen sich Land und werden darauf reich, und es ist für uns Indianer sehr wichtig, es zu behalten.
White Thunder 

In den Abruzzen

Lame Deer und Tatanga Mani lebten lange genug, um zu sehen, wie der weiße Mann in den 1950-er und 1960-er Jahren seinen Feldzug gegen die Natur fortsetzte. Zwei Zitate noch aus dem Buch Weißt du, dass die Bäume reden 

Alles, was ihr esst, wird in eine Plastikhülle gepackt, ist sauber zerteilt und vorbereitet für die Pfanne, hat keinen Geschmack und erweckt in euch keine Schuldgefühle. (…) Der Staat Dakota hält eigene Beamte für die Schädlingsbekämpfung. Sie setzen sich in ein Flugzeug und erschießen die Kojoten von der Luft aus. (…) Sie sind die natürlichen Abfallverwerter, sie säubern das Land von allem, was faulig ist und stinkt. (…) Doch wenn sie am Leben bleiben, haben einige Leute Angst, ein paar Cent zu verlieren —und deshalb tötet man sie vom Flugzeug aus. (…) Dieser entsetzliche Hochmut des weißen Menschen, der sich anmaßt, mehr als Gott zu sein, mehr als die Natur!
Lame Deer 

(Über den Krieg des Menschen gegen die Natur anlässlich einer Landwirtschaftsausstellung in München Helmut Krämer auf der futura9 schon am 30. September geschrieben, wie ich erst jetzt merke; kurz vor mir.) 

Einkaufszentrum in Dresden

Vieles ist töricht an eurer sogenannten Zivilisation. Wie Verrückte lauft ihr weißen Menschen dem Geld nach, bis ihr so viel habt, dass ihr gar nicht lange genug leben könnt, um es auszugeben. Ihr plündert die Wälder, den Boden, ihr verschwendet die natürlichen Brennstoffe, als käme nach euch keine Generation mehr, die all diese ebenfalls braucht. Die ganze Zeit redet ihr von einer besseren Welt, während ihr immer größere Bomben baut, um jene Welt, die ihr jetzt habt, zu zerstören.
Tatanga Mani    

 

Dieser Eintrag wurde am Samstag, den 6. Oktober 2012 um 00:19 Uhr erstellt und ist in der Kategorie Literatur zu finden. Du kannst die Kommentare zu diesen Eintrag durch den RSS 2.0 Feed verfolgen. Kommentare und Pings sind derzeit nicht erlaubt.

Die Kommentarfunktion ist derzeit geschlossen.