Flugverkehr (59): Quantenphysik und der Flug

Ein Interview mit dem Physiker William Tiller schickte mich auf seine Seite, die 25 seiner wissenschaftlichen Arbeiten bereithält, die keine physikalische Zeitschrift haben wollte, weil die Thesen zu gewagt waren. Tiller erklärt uns darin auch, wie Menschen fliegen könnten.

Meine Wiedergabe dieser Thesen ist notwendigerweise vage. Ich verstehe nur wenig von der Quantenphysik und kann immer nur versuchen, dem Gemeinten nahezukommen. Das ist wie Philosophie. Man ahnt etwas und liest weiter, doch es bleibt ein Ritt durch den Nebel. Fangen wir bei den Quanten an. Eine mathematisch berechenbare Wellenfunktion führt ein Teilchen, ein Elektron, auf seinem Weg. Der Physiker Louis de Broglie (1892-1987) stellte seine Pilotwelle vor, die sich mit der Geschwindigkeit des Teilchens bewegt, das es führt. Allerdings wird die Pilotwelle von anderen, fundamentalen Wellen angeregt, die sie von hinten nach vorne durchschießen und schneller reisen als das elektromagnetische Licht.

Verflogen I. Foto von Helmut Krämer

Verflogen I. Foto von Helmut Krämer

Zwar verletzt das Einsteins Relativitätstheorie, in der nichts schneller sein darf als Licht, doch in den 1960er Jahren erwies die Bellsche Ungleichung, dass dies tatsächlich möglich ist. Die überlichtschnelle Welle ist experimentell bestätigt, aber die Physik zog es vor, sie zu ignorieren, weil sie nicht ins Konzept passte. Die hochfrequenten fundamentalen Wellen, die schneller als das Licht sind, seien »nichtphysikalische Geister«, meint William Tiller, und sie operierten von der Ebene einer höheren Dimension aus. Die verantwortlichen Teilchen nannte er Deltronen. Sie seien die echten Piloten der Pilotenwelle von de Broglie.

Der englische Physiker Paul Dirac (1902-1984) arbeitete an dem Konzept. Er behauptete, das Vakuum sei nicht leer, sondern voll: Es bestehe aus unbekannten Stoffen. Es gibt eine positive Energie-See und eine negative. Wenn ein Photon (ein Lichtteilchen) aus der negativen Fülle ein Teilchen herausschlage, entstehe ein Loch; dieses Loch im Negativen sei positiv, sei ein Teilchen, das er Positron nannte. Andauernd werden neue virtuelle Teilchen erschaffen, und tatsächlich wurden zu jedem Teilchen deren Antiteilchen experimentell gefunden.

Vielleicht arbeitet die Natur in einem nichträumlichen, nichtzeitlichen Urquell (master well) unbekannter Art. So denkt William Tiller. Kein stabiles Teilchen/Antiteilchen-Paar ist je beobachtet worden, aber die Vermutung bleibt, dass das Vakuum aus Teilchen besteht, die rasch real werden können, aber gleich schnell wieder verschwinden. Andauernd, jede Sekunde, wird die Welt neu erschaffen.

Verflogen II (Helmut Krämer)

Verflogen II (Helmut Krämer)

Und nun zum Fliegen: Tiller meint, ein hoch entwickelter Mensch könne mit seiner Absicht (intention) mit dieser überlichtschnellen Wellenfunktion in Kontakt treten. Er könnte genug Material von der Wellenfunktion in seinen Körper ziehen, wodurch die Gravitationskraft neutralisiert und zu einer Abstoßungskraft werden könnte. Der Mensch würde sich in die Lüfte erheben oder sogar fliegen können.

Carlos Castaneda (1925-1998) spricht in seinem Buch The Eagle’s Gift auch von intent, also von Absicht und starkem Wunsch. La Gorda, eine angehende Zauberin, erzählt dem Autor, der Nagual Juan Matus habe ihr eingeschärft: »Er sagte mir, wenn ich fliegen wollte, müsste ich die Absicht (intent) zu fliegen herbeirufen. Er zeigte mir dann, wie er sie selber herbeirief, sprang in die Luft und kreiste herum wie ein Drachen.«

 

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