Sankt Kathrein

Heute ist der Tag der heiligen Katharina. Sie ist zuständig für die Studierenden und Gelehrten. Wir denken also an sie. Der Volksmund sagt: »Wie das Wetter an Sankt Kathrein, wird es den ganzen Winter sein.« Die »Kathi« oder Kathrein gehört zu den 14 Nothelfern, einer katholischen Spezialität. Ich muss sie näher vorstellen.

Die Idee zu diesem Beitrag kam mir bei der Lektüre des Juni/Juli-Hefts der Zeitschrift LandIdee. Aus ihr zitiere ich: »Unter all den Heiligen, die die katholische Kirche im Verlauf der Jahrhunderte etablierte, waren es die Nothelfer, die wohl die größte Verehrung im Volk genossen. Schon sehr früh, im 9. Jahrhundert, entstanden zahlreiche Legenden um die 14 christlichen Märtyrer, die alle für ihren Glauben gestorben waren.« 

Decke der Basilika St. Blasien, Südschwarzwald

Das Erzbistum Regensburg legte 1400 mit ihrer »Regensburger Reihung« die Namen der Schutzpatrone fest. (Hier kann man kurz erwähnen, dass Regensburg, Freising und Augsburg älter als München sind und früher wichtiger waren. München entstand im Jahr 1000, Regensburg und Augsburg jedoch waren römische Gründungen.) LandIdee hebt hervor, dass »der damalige Bischof drei Frauen in die Liste aufnahm«. 

Ich werde nicht jedem Nothelfer einen Beitrag widmen. Barbara kommt vielleicht noch zum Zug, sie ist am 4. Dezember dran und hat auch in meiner Arbogast-Kapelle eine Statue. Nun die Liste: 

Achatius (23. Januar, bei Todesangst, Streit, Zweifel und Feuer) ; Ägidius (1. September, bei Einsamkeit und bei Viehleiden); Barbara (4. Dezember, für Sterbende, gegen Blitz, Feuer und Bergunglücke); Blasius (3. Februar, bei Erstickungsgefahr, Geschwüren, der Pest); Christophorus (24. Juli, für Reisende und Seeleute bei Unwetter); Cyriacus (8. August, bei Versuchungen und bei Zwangsvorstellungen); Dionysius (9. Oktober, bei Kopfschmerzen, Tollwut, Seelenpein). Das waren die ersten sieben.     

Erasmus (2. Juni, bei Leibschmerzen, Krämpfen und Geburten); Eustachius (20. September, bei der Jagd und bei Trauerfällen); Georg (23. April, für Reiter, bei Kriegsgefahr, Fieber, Pest); Katharina (heute); Margareta (20. Juli, für Bauern, Schwangere, Unfruchtbare); Pantaleon (27. Juli, für Hebammen und Ärzte); Vitus (15. Juni, bei Geisteskrankheiten und Epilepsie).   

Nicht in der Liste: Vittoria in der Kirche Santa Maria della Vittoria, Rom

Da sieht man, was schon für Menschen des 15. Jahrhunderts Thema war und was sie befallen konnte. Aber es gibt noch andere, etwa den heiligen Antonius von Padua für verlorene Gegenstände und den Florian als Schutzpatron vor Brand. Versicherungen gab es damals noch nicht. 

 

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