Das Elch-Fest

Jetzt habe ich hinten an meinem Volvo einen Aufkleber mit einem springenden Elch. Helmut hat ihn mir spendiert, und seinen Volvo wird auch ein solcher Sticker zieren. Er soll natürlich an das springende Ferrari-Pferd erinnern: ein harmloser Spaß, natürlich. Wir fahren ja beide wie die Opis, gemächlich und souverän, aber der Volvo erzieht einen auch dazu. Er ist wie ein Elch, der über die Fahrbahn trottet.

Der Elch-Sticker wird angebracht.   

 

Da ist er: Auf dem Volvo V 40, der gerade zwölf Jahre alt geworden ist und 180000 Kilometer gewfahren ist. Da geht noch was!

 

Wir sind beide große Volvo-Fans, und Helmut zeigte mir dann noch einen kurzen Film, in dem ein Pole mit einem alten 940-er Volvo auf Kleinwagen zurast und diese beim Frontalaufprall hoffnungslos zerstört, während der Volvo scheinbar unverändert sich den nächsten Kandidaten vornimmt. Man muss nur Volvo bei Youtube eingeben! Ein polnischer Kommentator meinte so spaßhaft und frauenfeindlich, der Volvo sei das richtige Fahrzeug für die Frau (kobieta). (Das klingt nun richtig blöd angesichts meines Beitrags vom 21. April, der Unfall in Pähl; ja, Männer rammen Autos, weil sie Männer sind, und ach, hätten die Mädels einen alten Volvo gehabt, sie hätten überlebt.)  

Ich fahre jedenfalls mit diesem Volvo am 3. Mai nach Italien. Bin wild entschlossen. Ich muss nur zwei Fahrräder in den Innenraum kriegen, denn mein Volvo ist hauptsächlich für den Transport von Fahrrädern gedacht.   

Vorher hatte ich in der Altstadt von Zürich in einer Galerie einen beleuchteten Elch fotografiert, der wie eine Sagengestalt in der Luft hängt.  

In Schweden kam ich mit Rad und Gepäck einmal an einem Reservat vorbei, in dem echte Elche zu sehen gewesen wären. Leider – so ist das bei besessenen Radlern – hielt ich nicht an, weil ich weiterfahren wollte. Darum fehlt mir das echte Elch-Erlebnis.  

Und dann noch die berühmte Sentenz des bekannten deutschen Lyrikers Robert Gernhardt: »Die Kritiker der Elche / waren früher selber welche.« Alte Lebenserfahrung: Die Ex-Raucher sind die militantesten Anti-Raucher; Menschen, die das Lager wechseln, bekämpfen gern vehement die früheren Freunde, und sie bekämpfen damit sich selbst, ihre eigene Vergangenheit, die sie loswerden wollen wie durch einen Exorzismus. Das wird aber nicht gelingen. 

 

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