Transzendentale Musik

In der Post fand ich die Zeitschrift Il Mondo del Paranormale von Giulio Caratelli und Marialuisa Felici aus Rom, bei dem ich schon mehrmals auf Konferenzen aufgetreten bin. Im aktuellen Heft (Februar 2013) haben sie einen Artikel über transzendentale (überirdische) Musik (Note sulla musica „trascendentale“; note heißt Notizen, aber auch Noten, eine nette Anspielung), den Giulio mit Anna Maria Mandelli erarbeitet hat, was gut an meinen Beitrag über das Singen anschließt.

Caratelli und Mandelli berichten von einem Abend bei Professor Langworthy Taylor im Januar 1871, bei dem sich im Beisein von Kate Fox als Medium eine dreiviertel Stunde lang der betörend schöne Klang einer Harfe hören ließ. Die Nachbarn, die im Stockwerk oberhalb lebten, öffneten die Fenster, und Leute, die gegenüber wohnten, fragten die Taylors später, ob sie sich eine Harfe gekauft hätten. Doch sie hatten keine Harfe im Haus: Es war Musik, die recht laut bei ihrer Séance erklang, transzendentale Musik, Sphärenmusik. 

Die Harfe gehört ja zur himmlischen Sphäre, und Engel werden oft mit einer Harfe abgebildet. Doch die Harfe kann auch Jazz, wenn sie richtig bedient wird. In Freiburg lernte ich bei einem Konzert von Al di Meola im März 2012 die Italienerin Marcella Carboni kennen, und sie schickte mir ihre CD Trame zu, und als Inspiration höre ich sie gerade, während im Garten die Vöglein zwitschern. Sie werden nichts dagegen haben, denn es ist Musik des Herzens.  

Die CD Trame von Marcella Carboni

Auch bei Sitzungen mit dem Medium Johathan Koons hörten die Teilnehmer vor 150 Jahren Klänge und Chöre – nach Koons Ansicht Engelschöre –, die nicht zu erklären waren. Bei den Séancen mit William Stainton Moses, der auch ein Medium aus der Frühzeit des Spiritismus in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts war, spielten Harfen, Trompeten und Posaunen, ohne dass ein Instrument im Raum gewesen wäre (senza la presenza di qualsiasi strumento, schreiben die Autoren).  

Zuweilen wurde himmlische Musik auch am Bett eines Todkranken gehört, und angeblich soll das bei dem sterbenden Johann Wolfgang von Goethe so gewesen sein. Ernesto Bozzano, ein italienischer Parapsychologe aus der Hälfte des 20. Jahrhunderts, hat in seinem Werk Musica trascendentale viele Beispiele zusammengetragen. Es erschien in seinem Todesjahr 1943. Am 24. Juni ist er gestorben, das ist mehr als 70 Jahre her, und nächstes Jahr wären seine Werke frei und man könnte ein paar seiner hochinteressanten Bücher übersetzen, denn auf Deutsch gibt es nur Übersinnliche Erscheinungen bei Naturvölkern 

Sei noch erwähnt, dass Reinhold Messner aus den Bergen über Sphärenmusik berichtete und natürlich eher natürliche Ursachen annahm, aber schöne Musik wirkt immer übernatürlich.

Die Kommentarfunktion ist derzeit geschlossen.