Vergangene Zeit

Schon wieder die Zeit!? Ja. Auch wenn man kein Buch über die Zeit geschrieben hat, wird man unterwegs auf sie gestoßen. Außerdem wollen die vergangenen zwei Wochen verarbeitet werden, die ich in Zürich und der Schweiz verbracht habe. Dann lassen wir die Zeit wieder in Ruhe und ignorieren sie ganz einfach.

Kurz vor dem Jahreswechsel waren wir im schönen Luzern, das sicher noch einen eigenen Beitrag bekommt. Da gibt es den Gletschergarten mit vielen Steinen, was zunächst langweilig klingt. Gut, in grauer Vorzeit, wie man sagt, war Luzern und die ganze Schweiz von Gletschern bedeckt. Das war vor 20.000 Jahren. Das Eis floss mehrere Zentimeter am Tag und trug Steine mit sich.

 

Etwas früher, vor 20 Millionen Jahren, wurden Meeresmuscheln angespült, und der Abdruck eines Palmblatts zeigt, dass es in Luzern damals subtropisch warm war. Das kommt wieder. Bald einmal werden wir an Silvester im T-Shirt durch Luzern schlendern können. Statt Fondue gibt’s dann Steak vom Mammut, wenn es uns gelingt, diese Tiere wieder einzubürgern. Eine neue Touristenattraktion für die Schweiz! – Dieses versteinerte Fossil unten flog wahrscheinlich vor 20 Millionen Jahren durch die Gegend.  

 

Die alten Mammuts sind etwas jünger. Die ältesten Funde von Überresten datieren aus 4,5 Millionen vor unserer Zeit. Die letzten starben erst vor 4000 Jahren aus, irgendwie kürzlich. Auf dem Foto sieht man den Autor auf einem Mammut, seinem Namensvetter, denn man weiß, dass in den Filmen der Reihe Ice Age das Mammut Manfred (Manni) der ruhende Pol der Geschichte ist. Eigentlich wäre meine Rolle eher das Rattenhörnchen Scrat, das immer eine Eichel vergraben will und dauernd stolpert; das meint sicher eine mir gut bekannte Italienerin, die sich im Gletschergarten ärgerte, dass ich den Weg durchs Spiegelkabinett nicht fand und mich restlos verirrte. Ein Mann aus früher Zeit, der wirkt, als habe er vor 20.000 Jahren gelebt, ist der berühmte Schweizer Geologe Albert Heim (im Bild links). Nur wenige wissen, dass er 1893 einen Vortrag vor der Sektion Uto des Schweizerischen Alpenclubs (SAC) über den Tod in den Bergen durch Absturz hielt, der als Aufsatz veröffentlicht wurde und als der erste Beitrag zur Erforschung von Nahtod-Erlebnissen gelten kann.

 

Die Zeit. Hier ein neuartiger Zeitmesser in einem Geschäft in Zürich. Er sagt in Bildern aus Worten: Es ist Viertel nach Fünf. Oder fünf vor Zwölf.

Die Kommentarfunktion ist derzeit geschlossen.