Im Stadion

Ich war nicht heute im Stadion, sondern vergangenen Samstag. Mein Schwager hat eine Jahreskarte für den SC Freiburg, ich durfte sie nutzen, und es ging gegen Leverkusen, wo doch Rudi Völler, dessen Sportdirektor, gleich auf Seite 6 meines Romans erwähnt wird! Und dank Stefan Andres (Grüße!) kenne ich Leverkusen auch ein wenig.Immer wieder leicht erregend, die Stimmung im Stadion. Um 15.30 Uhr war Spielbeginn, und die Freiburger Fankurve stand schon bereit.

In den Katakomben derweil PR-Aktionen: Lassen Sie sich mit der Schwarzwälder Kuh fotografieren!

Dann wird gesungen: »SC Freiburg, immer wieder Tor, immer wieder Tor …«, und die Fans schwenken frenetisch ihre Fahnen. Beim Spiel dann liefen die Leverkusener Fans ihnen jedoch den Rang ab. Sie waren zahlenmäßig höchstens ein Zehntel der Freiburger Kurve, aber sie trommelten, sangen und schrien unermüdlich, ohne Pause!

Eine Frau vor mir hielt ein Transparent hoch.

Das musste ich genauer sehen (Bild unten): Aha, es gibt also eine Gruppe von Exil-Hamburgern, die einen Fanclub für den SC gründeten. Ich habe ja über 5 Jahre in Hamburg gelebt, und mein Verlag Nautilus ist in Hamburg ansässig. Einen Gruß an die Waterkant!

Das Spiel ging 0:0 aus. Mein Nachbar zur Rechten war verärgert, weil Streich für einen Stürmer einen Verteidiger gebracht hatte; seit einer Gelb-Roten Karte hatte Freiburg einen Mann mehr, aber wohl auch Respekt vor den schnellen und starken Leverkusenern, die dann spielten, als hätten sie einen Mann mehr. Zwei Lattenschüsse brachten sie an, und SC-Torwart Bürkli rettete gewiss fünf Mal. Am Ende hieß es 0:0 (dass in der 78. Minute auch ein Freiburger vom Platz gestellt wurde, war mir entgangen). Alle waren’s zufrieden. Ich ging dann an der Dreisam entlang durch die Stadt und begutachtete die neue Universitätsbibliothek, ein Glas- und Stahlmonster, das das alte Theater im Hintergrund in den Schatten stellt.

2 Kommentare zu “Im Stadion”

  1. Stefan

    Grüße zurück, lieber Manfred! Das ist ja eine schöne Überraschung! Hast Du also schon das Team spielen sehen, von dem ganz Fußballdeutschland zumindest die ersten zwei Spieltage zu glauben schien, es könne den großen Bayern nun doch endlich mal den Rang ablaufen. Bist zum Rückspiel nach Leverkusen eingeladen, wenn Du verspricht, mir dann auch mein Exemplar Deines neuen Romans zu signieren! Vielleicht bekommen wir sogar eine Lesung hier hin!? Alles Gute, Stefan

  2. web108

    Lieber Stefan! Gut gut, ich verfolge Fußball nicht so intensiv, aber jetzt verstehe ich, warum Streich vorsichtig war und den Vorteil eines Mannes mehr nicht zu einem Sturmlauf ausnutzte. Leverkusen war schon ein spritziges Team! Schauen wir mal, zum Rückspiel in Lev, das wäre ja ein Einfall, mein letzter Besuch ist schon wieder Jahre her. Dann lese ich für euch zwei. Hat mich jedenfalls gefreut, dass du dich gemeldet hast nach langer Pause, servus dann Manfred.