Astralreisen

Vergangenen November war ich enttäuscht von James Redfield und seinen Prophezeiungen von Celestine, hatte Carlos Castaneda erwähnt – und nun fiel mir eine Zusammenfasung seiner Werke in die Hände: Das Wirken der Unendlichkeit. Es ist ein Erlebnisbericht über Castanedas Zeit mit dem Zauberer Don Juan Matus aus Mexiko.

Das hat mich gefesselt. Konnte nicht aufhören. Bekanntlich ging Castaneda bei dem Zauberer 13 Jahre lang in die Lehre und schrieb seine Erfolgsbücher darüber. 1998, im Jahr seines Todes, erschien dieses Buch, das eigentlich Das Wollen der Unendlichkeit heißen müsste, so steht es meist im Text.

Noch etwas, das mich beeindruckte, mich, den Möchtegern-Macho: Castaneda lebte bis zu seinem Tod mit drei Frauen zusammen, die jeglichen Kontakt zu ihren Familien und Freunden abbrachen. Sie waren vielleicht (auch) seine Schülerinnen. Nach Castanedas Ableben verschwanden auch sie. Spurlos.

Fangen wir mit einer kleinen Episode an: Castaneda ist bei Don Juan. Er soll sich hinsetzen und zur inneren Stille finden … und plötzlich gehen die beiden durch eine wirklich existierende Yaqui-Stadt (die Yaqui sind die Bewohner der Gegend), sie laufen herum, werden nicht gesehen, und Castaneda nimmt sogar die Energiekörper der Menschen wahr. Dann waren sie wieder zurück, und er wusste nicht, wie er die Wege zurückgelegt hatte; es war kein Traum gewesen, es war real.

Der Seher. Illustration aus einem alten Buch

Don Juan erklärte, die Kontinuität der Zeit sei unterbrochen gewesen. Es sei eine Wanderung auf dem dunklen Meer des Bewusstseins gewesen, und Zauberer könnten normale Träume in Wahrnehmungen verwandeln, die in andere Welten führen. (Unsre Wahrnehmung ist eine Art, ist eine Falte in der Welt; es soll aber 600 verschiedene Falten geben, sagen die Schamanen Mexikos.) Träumen sei meist nicht Phantasieren.

Don Juan beklagte,  »dass ein paar schwachsinnige Zauberer den Vorgang des direkten Erreichens des Meeres des Bewusstseins als Wach-Träumen bezeichnet und so den Begriff Träumen noch lächerlicher gemacht hätten.« Bei Paul Tholey, ja, der Bücher über den Klartraum geschrieben hat, finden sich ein paar Beispiele, die eindeutig paranormal sind. Aber Psychologen sind da gnadenlos und ignorieren das; andere Dimensionen gibt es nicht für sie. Im Traum erhebt sich vermutlich wirklich der Energiekörper, der den physischen Körper umgibt (ätherischer Körper oder »vehicle of vitality« bei Robert Crookall), und erlebt etwas. (Illustration: Mexikanische Kräuterkundige im Dschungel. Foto von G. Braghetti.)

Anfang Januar habe ich etwas Tolles erlebt, das nur eine Sekunde dauerte. Im »Traum« kuschelte sich eine Frau an mich, ich erschrak, sie schüttelte ihre Locken und ich hörte einen Namen, der mich an eine Frau erinnerte, die ich vor vielen Jahren kannte. Das muss nun nichts heißen, aber das Erlebnis war so real: Ich spürte ihren Kopf sich an meine linken Schulter anlehnen.

Begriffe führen oft in die Irre. Eine »außerkörperliche Wahrnehmung« war es nur in dem Sinn, dass ein anderer Körper als der Alltagskörper diese Erfahrung machte, aber ich spürte sie so deutlich. Mit diesem ätherischen Körper handeln und leben wir in der Traumwelt. Mit ihm machen wir Astralreisen, über die der tibetanische Mönch T. Lobsang Rampa schreibt: »Jeder kann astralreisen, auch jene, die glauben, dass das ›Unsinn‹ ist! Es ist genauso natürlich wie atmen, jeder reist astral im Schlaf. … Weil die meisten damit nicht umgehen können, nennen sie es deshalb einen ›Traum‹.«

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