Hohenstaufen

Besuch bei der Schlossruine Hohenstaufen. Die Stammburg der Staufer wurde nicht von einem bösen König, sondern von den Bauern bei ihrem Aufstand 1525 zerstört, die wütend waren über den Adel, ihre Peiniger. Dabei gab es das Geschlecht der Hohenstaufer seit 1268 nicht mehr. Die Bauern wollten wohl einfach ihrem Zorn Luft machen.

Und da gibt es noch eine andere Variante: Ein König zerstört selber sein  Elternhaus, die Stammburg seines Geschlechts. Der Württembergische König Wilhelm II. handelte so, fegte die Burg weg vom Württemberg bei Stuttgart (er gab dann auch einem Bundesland seinen Namen mit) und setzte ein Mausoleum für seine gestorbene Frau Olga darauf und ließ sich da selbst auch bestatten.

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Blick vom Mausoleumshügel auf die Stadt: links die Autofirma „Daimler“, rechts das Neckarstadion

Die Stammburg der Staufer liegt weiter weg, bei Göppingen, 50 Kilometer östlich vom Württemberg mit seinem schönen Blick auf den Daimler und das Neckarstadion.

Die Stauferburg wurde nach ihrer Zerstörung 1525 abgetragen (meist benutzte man die Steine für andere Gebäude) und 1736 vollends eingeebnet. Von 1935 bis 1939 grub man das Gemäuer wieder aus, denn die Nationalsozialisten wollten die stolze deutsche Geschichte sichtbar machen. Viel ist nicht mehr zu sehen.

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Ein paar Räume sind noch zu erahnen

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So soll die Burg ausgesehen haben (Foto aus dem Informationszentrum im Ort Hohenstaufen)

Die Staufer, das ist vor allem Friedrich I. Barbarossa (1122-1190, der mit dem roten Bart), Kaiser des römisch-deutschen Reiches von 1155 bis zu seinem Tod sowie Friedrich II. (1194-1250), der in Apulien herrschte und sich mit dem Papst lange Kriege lieferte. Als er starb, übernahm Sohn Konrad sein Erbe, und nach dessen Tod wurde Manfred, der Sohn Friedrichs von Bianca Lancia (von Friedrich erst auf dem Totenbett anerkannt), König von Sizilien.

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Manfred auf der Burg seiner Vorväter

Sein Leben habe ich einmal bei der Kritischen Ausgabe Plus geschildert. Er fiel 1266 in Benevent, 34 Jahre alt, und der letzte Staufer, der junge Konradin, wurde 1268 in Neapel von den Franzosen enthauptet. Das war das Ende des Geschlechts.

 

 

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