Eben Alexander

Das Buch Proof of Heaven hat sich schon zwei Millionen Mal verkauft. Der amerikanische Neurochirurg Eben Alexander schreibt darin über seine Nahtoderfahrung. Das Buch liegt auf Deutsch seit März vor und heißt Blick in die Ewigkeit, und auf dem Titel steht natürlich Dr. med. Eben Alexander. Lag am 1. November bei Amazon auf Platz 433. (Sowas wünsche ich mir!)

Alexander ist kürzlich (na ja, im Juni) bei der Afterlife Awareness Conference aufgetreten, und wer Englisch liest, wird an dem langen skeptischen Artikel von Aimee Levitt in der Riverfront Times seine Freude haben. Sie schildert den Autor als ziemlich arrogant, und als man ihn um Details bat, habe er die Hände hochgeworfen und gesagt, er sei Neurochirurg und nicht Neurologe.

Dass er Neurochirurg ist, erklärt seinen Erfolg. Das ist zwar irrational, aber ganz normal. Wenn wir eineNahtoderfahrung haben und ein Buch darüber schreiben, passiert nicht viel; es gibt ja schon hunderte Bücher darüber. Wenn jedoch ein Promi oder ein Politiker so etwas erlebt und beschreibt, bewegt sich was. Und wenn ein Neurochirurg so etwas erlebt, horchen die Leute auf. Anästhesist klingt auch gut, und ein Neurologe wäre am besten – weil die Neurologen Nahtoderfahrungen ja immer  wegerklären wollen: Das seien nur chaotische Bilder eines Hirns mit Problemen.

Freuen wir uns also über den Bucherfolg des Eben Alexander, das macht Nahtoderfahrungen schön bekannt. Nun aber untersuchte ein Journalist des Magazins Esquire Alexanders Fall genauer und warf Fragen auf. Der Neurochirurg soll einige Verfahren wegen Kunstfehlern hinter sich haben und Daten manipuliert haben. Gut, verteidigen ihn andere, das sei normal: Viele Ärzte in höheren Stellungen kennen solche Verfahren. Wer ist schon ein Heiliger?

Der Autor sprach auch mit Alexanders Ärztin, die sogar angibt, ihr Patient sei in einem verwirrten Zustand gewesen, aber nicht komatös. Eben Alexander antwortete, er stehe zu jedem Satz seines Buches. Jeder, der Erfolg hat, hat auch Neider und Feinde. Die hunderte Bücher über Nahtoderfahrungen (die Zahl der Erlebnisse geht in die Tausende) zeigen, dass es sich um ein reales Phänomen handelt, um eine Reise ins Jenseits und zurück.

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