Flugverkehr (18): schwebende Sportler und Tänzer

Noch einmal Flugverkehr: aus dem Buch In the Zone von Murphy/White. Die beiden haben entdeckt, dass sich Sprtler manchmal ungewöhnlich lange in der Luft halten, und das gilt  nicht nur für Sprungdisziplinen. Zu beweisen ist das nicht immer, denn früher wurden nicht alle Spiele vom Fernsehen verfolgt.

Phänomenal war der Sprung, mit dem Bob Beamon 1968 bei den Olympischen Spielen von Mexiko den Weltrekord um 55 Zentimeter auf 8,90 Meter verbesserte. Das war perfekt, gleich beim ersten Satz. Vorher hatte es 30 Jahre gedauert, den Rekord um 22 Zentimeter zu verbessern, und erst 23 Jahre später wurde sein Rekord gebrochen — Powell kam 5 Zentimeter weiter. 

James Michener beschrieb, wie Murphy/White erwähnen, in einem Buch, wie der Basketballspieler Hank Luisetti einen Korb erzielte. »Es schien, als wäre er eine volle Minute in der Luft gewesen, und er überlistete drei Spieler und beendete seine Aktion mit einem verzögerten Wurf, der von atemberaubender Schönheit war.« Auch David Thompson von den Denver Nuggets soll in der Lage gewesen sein, sich lange in der Luft zu halten. 

Michael »Air« Jordan erklärte, er sei einmal so hoch über den Korb hinausgekommen, dass es ihm Angst gemacht hätte. Rick Telander berichtete er über einen Wurf in Milwaukee: »Es sieht aus, als würde ich abheben, als ob mir jemand Flügel angeheftet hätte. Ich kriege Gänsehaut, wenn ich den Film sehe.« 

Schön, dass Murphy/White auf Seite 97 einen kenntnisreichen Exkurs über Levitationen bringen, wobei natürlich Teresa von Avila und Joseph von Copertino erwähnt werden.  

Erwähnt werden aber auch die Tänzer Michael Barischnikow (geb. 1948) und Vaslav Nijinski (1889-1950). Man hat Nijinski gefragt, ob es schwierig sei, so in der Luft zu schweben, und er sagte, nicht schwierig, du musst einfach hochgehen und dort eine Weile pausieren. Der ungarische Parapsychologe Nandor Fodor vermutete, der Tänzer habe Anleihen beim Yoga genommen, wo die richtige Atemtechnik zu unglaublichen Leistungen führe. Man erzählt sich, Kung-Fu-Adepten könnten sogar lernen, wie Eidechsen an senkrechten Wänden hochzulaufen, aber das schaffe nur einer von hundert Schülern. Oder einer von tausend. (Illustration: die große Tänzerin Isadora Duncan)

 

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