Für hinterher

Things you can do when you’re dead ist der Titel eines Buchs, das vor zwei Jahren bei White Crows erschienen ist, also: Was du alles tun kannst, wenn du tot bist. Tricia J. Robertson ist die Autorin, und sie diskutiert in ihrem Buch auch den Absturz des englischen Luftschiffs R-101 im Jahr 1930, der 48 Menschen das Leben kostete. Es wurde zu einer berühmten Episode für gelungene Nachtod-Kommunikation.

Bei starkem Wind war das größte Luftschiff der Welt in der Nähe von Beauvais nördlich von Paris abgestürzt. Karatschi wäre das Ziel gewesen. Alle fragten sich: Was ist passiert? Es gab keine Erklärung. Durch das berühmte Medium Eileen J. Garrett konnte der tote Kapitän des Fluggefährts, H. Carmichael Irwin, mit Major viliers sprechen, der anonym zu Frau Garrett gegangen war. Eine Stunde erläuterte Irwin (durch das Medium in Trance) seinem Gesprächspartner auf der Erde seine Version der Dinge, und die technischen Details überzeugten Viliers davon, dass es sich um Irwin handeln musste. (Ich verwende hier die Zusammenfassung von Michael Tymn.)

Ein Zeppelin über dem Bodensee (2007)

Das falsche Öl war verwendet worden. Der Motor spuckte und versagte. Bei einer zweiten Sitzung meldeten sich Sir Sefton Brancker und Major Scott zu Worte, beide ebenfalls Opfer des Absturzes. Der Kapitän habe den Flug wegen des Wetters verschieben wollen, doch Lord Thomson bestand darauf, pünktlich abzufliegen. Viliers erkannte den Tonfall Branckers eindeutig. Auch Commander Reginald Atherstone meldete sich (in der siebten Sitzung) aus dem Jenseits und wies auf seine Tagebücher hin. Major Viliers versuchte, das Beweismaterial in den Untersuchungsausschuß einzubringen, doch der Vorsitzende sagte, das gehe nicht.

Eine der Dinge, die man tun könne, wenn man tot sei, meint die Autorin, die 30 Jahre lang Psi-Phänomene studiert hat, könne es sein, »denen Trost zu spenden, die zurückgeblieben sind.« Der Fall R-101 ist nur einer von vielen Beispielen des Buches, und mit überzeugenden Fällen sind schon viele Bücher gefüllt worden. Mordopfer haben aus dem Jenseits auf ihren Mörder hingewiesen, andere Verstorbene den Ort ihres Testaments verraten oder den Platz, wo viel Geld für ihre Erben lag.

Doch dafür braucht man gute Bedingungen und ein hervorragendes Medium, wie es Eileen Garrett oder Mrs Piper waren. Die Hinterbliebenen gehen manchmal zu Medien, wobei es am besten ist, keinerlei Hinweise zu geben und abzuwarten, was passiert. Natürlich könnte man auch in neueren Fällen von verschwundenen Flugzeugen (wie der Fall vor einem Jahr, Air Malaysia) versuchen, Passagiere zu kontaktieren, aber vielleicht denkt niemand mehr daran, dass es diese Möglichkeit gibt oder ein Kontakt kam nicht zustande. Es ist klar, dass Kommunikation mit dem Jenseits ein kompliziertes, problembeladenes Verfahren ist. Möglich aber ist sie.

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