Flugverkehr (42): Skispringen am Holmenkollen
Der Holmenkollen, ein Berg mit Skisprungschanze in Oslo, ist einer der bekanntesten Orte in Norwegen, auch, weil man von dort oben einen schönen Blick auf die Hauptstadt und den Oslofjord hat. Doch die große Faszination geht von dem Sprungturm und dem Blick in die Tiefe aus.
Man wartet da schon eine Viertelstunde, um mit dem Aufzug nach oben befördert zu werden. Mit mir befand sich eine türkische Reisegruppe oben auf dem Turm, und unten warteten schon Japaner und viele Deutsche. Wer mag, kann sich mit Helm sichern und anseilen lassen, und dann gleitet er, an einem Halteseil befestigt, schnell über die Anlage und den Auslauf hinweg und landet drüben sicher.
Blick nach unten (1)Seit 1892 wird am Holmenkollen gesprungen, und Arne Ustvedt schaffte damals 21,5 Meter. Das war im Jahr nach dem ersten freien Flug mit einem »Flugzeug« von Otto Lilienthal, der ihn 15 Meter weit trug. Die Schanze wurde immer wieder erweitert, die Rekorde lösten einander ab, und der letzte liegt bei 141 Metern, erzielt von Andreas Kofler aus Österreich im Jahr 2011. Im März 2013 fand der erste Skisprung-Wettbewerb der Damen statt. Eine Japanerin sprang Weltrekord. Heute steht der weibliche Weitenrekord bei 200 Metern, erreicht durch Daniela Iraschko aus Österreich. Das ist aber vielleicht Skifliegen … dazu kommt ein extra Beitrag.
Zwei Jahre vorher war die ganze Anlage neu konstruiert worden, aus Stahl und frei tragend. Der Sprungturm ragt 60 Meter in die Höhe. So groß ist die Faszination des Skispringens, dass man für eine Handvoll Athleten und ein paar Wettbewerbe während dreier Wintermonate viele Millionen aufwendet. So groß ist die Lust am Fliegen und die Lust, fliegenden Menschen zuzusehen.
Der 60 Meter hohe Sprungturm