Deutschland im dreißigjährigen Krieg

»Es schont der Krieg / Auch nicht das zarte Kindlein in der Wiege«, sagt Stauffacher im Tell. Mir fiel das Buch Die Geschichte des dreißigjährigen Krieges von Friedrich Schiller in die Hände, ein langes und solides Prosawerk. Schiller ist ein guter Historiker und hat auch ein Herz für die Menschen. Die 30 Jahre waren eine Tragödie für das Volk. Hans Ulrich Franck zeichnete damals, was er erlebte oder ihm berichtet wurde. 

Hans Jacob Christoph zu Grimmelshausen (1622-1676) schrieb den berühmten Simplicissimus über den Dreißigjährigen Krieg, Hans Ulrich Franck zeichnete Szenen daraus oder erstellte Radierungen. Franck kam etwa 1590 in Kaufbeuren zur Welt und heiratete dort 1615. Mit sieben Kindern zog er 1637 nach Augsburg, erhielt das Bürgerrecht und blieb bis zu seinem Tod 1675, als Maler.

Wenn man seine Arbeiten (sie sind aus dem Schiller-Band vom Bertelsmann-Lesering) betrachtet, muss man unwillkürlich an den Zyklus Desastres de la Guerra (1810-1814) von Francisco Goya (1745-1828) denken und dass Hans Ulrich Franck vor Goya die Gräuel des Krieges zeigen wollte. Als ich den Schiller-Band durchblätterte, fielen mir andere Radierungen auf von einem Zeitgenossen Francks, der ebenfalls den Krieg darstellte. Er kommt übermorgen dran.

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Kaiser Ferdinand II. von Österreich, dessen Gier bei gleichzeitigem diplomatischem Unverstand Deutschland zum Schauplatz dieses Religionskriegs machte; hier Ausschnitt aus einem Bild von Rubens

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Gustav Adolf von Schweden, der den Protestanten mit seinen Truppen half und diesen stets Zurückhaltung befahl; er fiel 1631 bei Leutzen

 

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