Nirwana

Nirwana ist so ein Begriff, den alle schon mal gehört haben, ohne sich darunter etwas vorstellen zu können. Ist es das große Nichts? Ist es das Paradies? Es ist jedenfalls ein Schlüsselwort aus dem Buddhismus, und in den 366 Lesungen aus dem Buddhismus erfahren wir Näheres darüber.

Die Lesung zu 10. August ist es:

Nirwana als perfekte Weisheit und Liebe

Viele Leute halten Nirwana für einen Zustand ewiger Verzückung, und sie begeben sich an irgendeinen abgelegenen Ort mit der Absicht, diesen Zustand zu erreichen. Sie erkennen, dass die Welt nur ein Trugbild des Geistes ist, und dass alle Unterscheidungen vom Geist herrühren. Also geben sie alle ihre soziale Beziehungen auf und geben sich verschiedenen spirituellen Disziplinen hin, und durch diesen Weg kommen sie zu einer Art Segen. Dennoch halten sie noch an ihrem Ego fest, und eine Verwandlung auf dem tiefsten Niveau des Bewusstseins ist damit nicht getan.

Das Nirwana Buddhas besteht in der Erkenntnis, dass es nichts gibt außer der Seele selbst; indem man jede Art von Unterscheidung (discrimination) aufgibt, alle Begierden unterdrückt und sich von allen Anhaftungen an äußerliche Objekte befreit. Nirwana ist da, wo jeder Gedanke aufhört, wo Logik nicht länger regiert, wo sogar auf den Begriff der Wahrheit mit Gleichgültigkeit reagiert wird, weil Wahrheit Verwunderung hervorruft, und wo alle Vorschläge und Theorien ignoriert werden. Nirwana ist da, wo alle Leidenschaften sich gefügt haben und alle geistigen Hindernisse abgetan wurden, wo Ichlosigkeit akzeptiert wird und wo eine Verwandlung auf dem tiefsten Niveau des Bewusstseins stattfindet, die sich auch verwirklicht. 

Nirwana ist da, wo sich perfekte Weisheit zeigt und perfekte Liebe ihren Ausdruck findet.

(aus: Lankavatara, Sutra 8)

Und nun muss es noch Live-Musik sein: ein ekstatischer Auftritt von Nirvana mit dem unvergesslichen Kurt Cobain (1967-1994) an der Gitarre. 1992 haben sie in Reading ihren größten Hit gespielt, Smells Like Teen Spirit. Während dieser 5:30 Minuten ist man einfach weg. — Makabre Anmerkung: Das Magazin Forbes bezeichnete Cobain 2006 als den »am besten verdienenden Toten« (Wikipedia). Sein Vermögen war erst nach seinem Ableben auf über 100 Millionen Dollar angewachsen.

 

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