TestpilotInnen (9): Maginley meint, wir sollen strahlen

David Maginley, Krankenhauspastor im Westen Kanadas, war zu Gast bei »Passion Harvest«, also bei der entzückenden Luisa. An meinem diesjährigen Geburtstag, dem 11. Februar! 44 Minuten hatte er Zeit. Maginley war überwältigend überzeugend, und Luisa war wieder einmal sprachlos vor Ehrfurcht. Wir raffen die Geschichte etwas, doch wer will, kann sich Maginleys Predigt zur Gänze anschauen. 

OIP.JalbDeWTaBaLrmzinF-AigHaEKDer heutige lutheranische Pastor hatte vor 30 Jahren, als er noch in Ausbildung war, eine seltene Krankheit, und er sagt selbst auf seiner Homepage, er habe vier Mal den Krebs überlebt. Damals als junger Mann verlor er das Bewusstsein. Dann stand er auf einem grünen Hügel und erzählte, wie wir es kennen:

Da fühlst du dich ganz und nah bei dir selbst. Du fühlst dich wie zu Hause angekommen.

Ein Weiser näherte sich ihm. Starke Liebe sei von dessen Herz ausgegangen und über auf ihn. Sie müssten reden, sagte das Wesen und erklärte ihm natürlich, er müsse wieder zurück. Er habe Arbeit vor sich; es sei noch nicht an der Zeit. Da half wie immer kein Bitten und Betteln. Der Weise beruhigte ihn: »Wir werden bei dir sein.« Nun ein Einschub von mir:

Kürzlich wurde es mir wieder klar, dass vermutlich Unsichtbare irgendwie in meinem Zimmer anwesend sind. Sie platzieren manchmal in meiner Abwesenheit einen Gegenstand auf meinen Tisch, wo er vorher nicht lag, und immer bedeutet es etwas, ist es eine Botschaft. Zu glauben, dass es Geister gibt und es plötzlich zu erfahren, das sind zwei Welten; ein wenig unheimlich wird einem da schon, zumal sie ja nicht mit mir sprechen können. Doch es gibt einem auch viel Kraft.

Luisa war wieder berauscht und betete den Pastor förmlich an. Doch dann stellte sie die wichtige Frage: »Warum sind wir hier?« Maginley ließ sich nicht aus der Fassung bringen: Wir seien gewissermaßen die Erfahrung des Schöpfers, wir lebten mit seinem Bewusstsein für ihn. Dann liegt die Frage nahe: Warum gibt es Leid? — Vielleicht sei Leiden der Treibstoff, mehr Liebe zu geben und zu lernen.

David Maginley sagte, seine Todeserfahrung zu verarbeiten habe ihn zehn Jahre gekostet. Die Kirche wisse nichts über dieses weit verbreitete Phänomen, und das sei bedauerlich. Wirklich! Da hätten Katholiken und Protestanten endlich einmal einen Beleg für ihre These vom Ewigen Leben, aber das wollen sie nicht, da es ihrer Ideologie zuwiderläuft. Ganz selten treffen die Zeugen in der anderen Welt Jesus Christus an oder Maria; das Jenseits ist nach diesen Schilderungen nicht so, wie es die Christen gerne hätten.

Ich glaube nicht, dass die Kirche von ihrem Kernbestand an Lehren abgerückt ist. Also weiter Jüngstes Gericht nach dem Trompetenschall, die Bösen in die Hölle auf ewig, die Guten — auferstanden im Fleische — ins Paradies. Das klingt wie Märchenstunde und ist nicht ernst zu nehmen. Die Lehren der Parapsychologie oder des Spiritualismus gebe auch in Begriffen der Physik Sinn, wenn man sie weiter fasst, als es die Betonköpfe in Forschung und Lehre heute tun.

SDC10714Und dann gab uns der Pastor noch etwas mit auf den Weg und zeigte uns unsere Aufgabe:

Wir bringen uns gegenseitig nach Hause. … Unser Job ist es, zu leuchten; das ist es, weshalb wir hier sind. Leuchtet weiter, denn die Welt braucht euer Leben und eure Liebe.

Er sagte wörtlich:

Our job is to shine, that’s what we’re here for. Keep shining, cause the world needs your life and love.

DSCN5297Shine on … you crazy diamond! So sangen Pink Floyd 1975 (hier David Gilmour 2019 Live at Pompeij, 36 Millionen Aufrufe!), und der Song war dem Genie Syd Barrett gewidmet, der sich mit Drogen das Hirn weggeblasen hatte. — Es ist vielleicht besser zu sagen: Strahlt, geht mit einem strahlenden Lächeln durch diese Welt, seid engelhaft und gebt von eurem Licht ab! Lobt und liebt die anderen! Schließlich sagte auch Jesus Christus: »Ihr seid das Licht der Welt — vos estis lux mundi.« Bei Matthäus (5,15-16) lesen wir:

Man zündet auch nicht ein Licht an und stellt es unter einen Scheffel, sondern auf einen Leuchter, so leuchtet es denen allen, die im Hause sind. Also lasset euer Licht leuchten vor den Leuten …

Und Paulus mahnt im Epheser-Brief (5,1-9):

Ihr waret einst Finsternis, nun aber seid ihr Licht im Herrn. Wandelt als Kinder des Lichtes. Die Frucht des Lichtes aber besteht in lauter Güte, Gerechtigkeit und Wahrheit. 

Die Kommentarfunktion ist derzeit geschlossen.