Andrea Satta und die Fahrt nach Lengenfeld

Wir waren ja fünf auf der Fahrt von Poggio Mirteto nach Terni, und neben Romano, dem Unermüdlichen, war auch Andrea Satta dabei, Kinderarzt, Schauspieler und Sänger der Band Têtes de Bois (Holzköpfe). Andrea will Ende Juli nach Lengenfeld reisen, wo sein Vater im Krieg zwei Jahre in einem Lager der Nazis eingesperrt war, und Romano wird dabei sein.

DSCN0412Schon im März hat Andrea im Theater Lo Spazio in Rom ein Stück über seinen Vater aufgeführt: La fisarmonica verde (Das grüne Akkordeon). Er wollte den Spuren seines Vaters folgen, des Sarden Gavino Satta, um ihn nach dessen Tod besser zu verstehen. Es liegt ein Dokument vor, das beweist, dass Gavino zwei Jahre in Lengenfeld im Vogtland als politisch Internierter in einem nationalsozialistischen Lager inhaftiert war. Am 14. April 1945 schloss Lagerchef Joseph Hartmann 100 Häftlinge in eine Hütte ein und ließ sie in Brand setzen; 40 starben. (Das Bild oben rechts ist aus dem Lager Buchenwald in Thüringen, das ich mit meiner Mutter 2007 aufsuchte.)

Die Plätze, an denen sein Vater in Sardinien lebte, hat Andrea Satta bereits aufgesucht. Nun will er sich im Juli mit Romano Puglisi nach Dresden begeben, danach mit dem Rad nach Lengenfeld fahren und dabei auch Lokalpolitiker treffen. Zurück geht es — natürlich mit dem Rad — durch Deutschland und Österreich bis nach Rom. Die Reise dürfte den ganzen August dauern.

20230602_141439

Unsere Tour nach Terni: Andrea ist der Zweite von links

Romano plant schon lange seine Fahrt dorthin. Er lässt sein Auto bei Freunden in Österreich, fährt mit dem Zug und mehrmaligem Umsteigen nach Dresden, um Andrea dann in Lengenfeld zu treffen.

Die Kommentarfunktion ist derzeit geschlossen.