Telepathische Düfte

Giulio Caratelli und Maria Luisa Felici haben in ihrem jüngsten Heft Il Mondo del Paranormale eine kleine Geschichte von wenigen Zeilen mit einer »Duftnote«, und sie begleitet eine ähnliche Episode mit Duft aus der anderen Welt. Es gibt nicht nur das Sehen von Geistern; auch Parfums oder sanfte Berührungen erinnern mitunter an Verstorbene. 

Vor eineinhalb Jahren hatte manipogo die ziemlich runde Geschichte Düfte von drüben. Durch Zufälle kommt neues Material hinzu, und so wird die Geschichte noch besser.

Vor 30 Jahren bei der Agentur dpa (und das wird heute noch so sein) schickte der Korrespondent nach einem Ereignis eine Meldung, und sobald er mehr über das Vorgefallene wusste, einen Überblick. Wenn sich dann der Abend näherte (und die Zeitungen allmählich gedruckt werden sollten), folgte eine Zusammenfassung. Die ersparen wir uns.

Nun das neue Material:

thokjurgteEine Episode mit spontanem telepathischem Geruchsempfinden erlebte das französische Medium Pascal Forthuny (1872-1962). Der Mann sprach am Telefon mit Madame Toulouse, als diese durch das Läuten eines Telefons in einer anderen Ecke ihrer Wohnung aufgeschreckt wurde. Sie entschuldigte sich, ging hinaus, schloss die Tür, und kam bald wieder zurück. Plötzlich nahm Forthuny den starken Geruch nach Lack und Klebemittel wahr, was er der Dame mitteilte. Frau Toulouse sagte, ihre Freundin am anderen Apparat habe ihr soeben mitgeteilt, dass sie den ganzen Tag damit verbracht habe, die Möbel ihrer Wohnung neu zu lackieren.

Rachel Naomi Remen erzählte einer guten Freundin, sie habe die Halskette verloren, die ihr Vater ihrer Mutter zur Verlobung geschenkt habe. Die Freundin hatte eine ähnliche Geschichte: Ihre Großmutter, die sie stets behütet und beruhigt hatte, schenkte ihr eines Tages ein kostbares Armband mit Silberteilen und Zuchtperlen. Bei einem Einbruch in ihrer Wohnung verschwand es. Die Freundin trauerte. Als sie nun ihr erstes Kind bekommen sollte, machte sie automatisch die Schublade auf, um ihr geliebtes Armband mitzunehmen … doch es war ja nicht mehr da! Das war zuviel für sie: Sie setzte sich hin und begann zu weinen. Frau Remen erzählte weiter:

803da149-3edc-4a67-9124-fda9b11593c9_1.a325745a24efa1062ed60205f9a4537cWie sie so dasaß und weinte, spürte sie eine leichte Berührung auf ihrem Scheitel, so sanft, dass sie nicht sicher war, ob sie wirklich etwas gespürt hatte. Aber der schwache Geruch von Chantilly, dem Parfum ihrer Großmutter, war unverwechselbar. Plötzlich erinnerte sie sich an etwas, das sie vergessen hatte: Ihre Großmutter hatte zehn Kinder zur Welt gebracht, alle von ihnen gesund, und ihre Mutter hatte ohne Probleme vier Kinder geboren. Sie fühlte, wie sie eine große Ruhe überkam, und indem sie sich innerlich an ihrem Stammbaum festhielt, machte sie sich mit ihrem Mann ins Krankenhaus auf.

Nichts Vergleichbares sei je wieder geschehen, erzählte sie mir. Aber in schwierigen Zeiten pflege sie sich nun zu fragen, was ihre Großmutter wohl zu der Situation gesagt hätte, in der sie sich befand. »Wir sind uns so nahe, Rachel«, sagte sie, »dass es nicht schwer für mich ist, zu wissen, wie sie die Dinge sehen würde. Ihre Reaktionen sind oft weniger kritisch und liebevoller als meine eigenen.« Außerdem fand sie, dass sie ihrer Großmutter nun näher war als damals, als sie das Armband noch besaß. »Sie ist jetzt in meinem Herzen«, sagte sie mir, »nicht an meinem Handgelenk.« 

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