Markttag in Kamu

Mittwoch ist immer Markttag in Kamu, einem Bergdorf in Uganda. Das ist der pure Wahnsinn und entzieht sich eigentlich der Beschreibung; aber versuchen muss man es. Vorher waren wir in der Markthalle von Mbale, da geht es ruhiger zu, das sind die dunklen Korridore mit nicht zu zählenden, wunderschönen Kleidungsstücken. Da ist jeden Tag offen.

Man geht lange Gänge entlang, hinein in Querstraßen, hoch in die Näherei und hinunter wieder. Mir hat es immer das Himmelblau von Kleidern angetan, aber wir fangen mit was richtig Grellem an.

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Nun Markttag in Kamu. Wir fuhren mit zwei Wagen hin, einem Land Rover und einem Pickup. Ich saß mit zwei anderen auf der Ladefläche und war plötzlich mittendrin, als wir stehenblieben. Vorne wollte ein Lastwagen durch, rechts, denn hier herrscht Linksverkehr, was in Kamu unerheblich ist, da beim Markt alles voller Menschen, links und rechts und vorn und hinten, und hinten hupen Mopedfahrer, die vorbeiwollen, der Boden ist rötlich und schlammig, links und rechts an der Straße Haufen von Kleidern, Schuhen, ein Lautsprecher plärrt fünf Worte, immer dieselben, du wirst verrückt dabei, meterweise geht es weiter, Leute kommen vorbei und fragen How are you?, halbhohe Häuser als Bars, T-Shirt-Stände, Bananen, Millionen Bananen an Stauden, und du reibst dir die Augen und fragst dich: Bin ich in einer Vorhölle gelandet? Aber es wirkt alles friedlich und eben extrem extrem belebt, vollgepackt mit Menschen, untermalt von Farben, getönt mit Lärm und gewürzt mit Gestank, und du denkst dir: Das, woher ich komme, eher ist das das Totenreich.

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